Ein Interview mit Jobst Oetzmann (BVR) und Mark Thiele (directorscast)
Das unten stehende Interview wurde Anfang Mai veröffentlicht!
Aufgrund aktueller Neuerungen Ende Mai war Mark Thiele so freundlich, uns die folgende Zusatzfrage noch zu beantworten:
directorscast hat aktuell seine Preise und Einträge geändert. Wie kam es dazu?
Die Produktänderungen waren schon zu Beginn geplant - wir wollten zunächst die Auslastung der Videoserver testen und den Betrieb langsam anfahren. Der kostenfreie Tarif "Classic" konnte durch die Unterstützung unseres Partners LANCIA realisiert werden, dennauch der kostenfreie Eintrag bei ist bei directorscast.de so umfangreich, dass hier schon für Support und Traffic erhebliche Kosten entstehen. Aber somit steht directorscast.de allen Schauspielern offen und die Regisseure des Bundesverbandes Regie erhalten umfangreiche Informationen über die gelisteten Schauspieler. Alle Informationen zu den neuen Produkten haben wir auf der Homepage unter der Rubrik "Preisliste" nocheinmal zusammengefasst und zu jedem Punkt einen Infobutton zur weiteren Erklärung geschaffen.
ES FOLGT DAS ORIGINALINTERVIEW VON ANFANG MAI - bitte nicht an Unstimmigkeiten zum Vortext stören!
»Directorscast ist die konsequente Umsetzung der überfälligen Einsicht, dass Regisseure als Hauptentscheidungsträger endlich Zugang zu Schauspieler-Daten und Showreels bekommen in einer ihnen gemäßen Aufbereitung und Qualität.«
(Zitat: Jobst Christian Oetzmann)
Steckbrief Jobst Christian Oetzmann (BVR)
Jobst Christian Oetzmann wurde 1961 geboren und machte 1991 seinen Abschluss an der Münchener Hochschule für Fernsehen und Film im Bereich „Film und Fernsehspiel". Seither ist er als Regisseur und Drehbuchautor tätig und wurde mit dem Grimme-Preis für „Tatort - Im freien Fall" (Casting: Elke Vogt), dem Bayerischen Filmpreis für „Die Einsamkeit der Krokodile" (Casting: Nessie Nesslauer) und dem Filmkunstpreis für Fernsehen in Deutschland für „Der Novembermann" (Casting: Anja Dihrberg | BVC) ausgezeichnet. Oetzmann ist Mitglied im Verband Deutscher Drehbuchautoren (VDD) und gehört dem Vorstand des Bundesverbands Regie (BVR) an. Neben seiner praktischen Arbeit unterrichtet er u.a. an der HFF München, der Filmakademie Baden-Württemberg, der medienakademie in München und der internationalen filmschule köln.
Steckbrief BVR
Der 1975 gegründete Bundesverband Regie e.V. / Bundesverband der Fernseh- & Filmregisseure in Deutschland e.V. (BVR) vertritt die künstlerischen, sozialen, rechtlichen und wirtschaftlichen Interessen deutscher Film-und Fernsehregisseure sowie Regieassistenten und Script/Continuities. Neben den Gründungsvätern Helmut Dietl, Rainer Erler, Eberhard Hauff, Peter Schulze-Rohr, Michael Verhoeven und Franz-Peter Wirth zählt der BVR aktuell mehr als 700 Regisseure und Regiestudenten der Film- und Fernsehbranche zu seinen Mitgliedern. Darüber hinaus ist er Herausgeber des RegieGuide, ein Nachschlagewerk über das „Who is Who" der deutschen Filmemacher. Wir berichten im Folgenden über das neueste Projekt des BVR - der Casting- und Schauspielerdatenbank directorscast.de.
Steckbrief Mark Thiele (Deutsche Schauspieler und Regie Marketing KG)
Mark Thiele wurde 1968 in München geboren. Nach seiner Ausbildung zum Bankkaufmann Ende der 80er Jahre in der Deutschen Bank durchlief er verschiedene Stationen in der Banken- und IT-Branche. Seit 2010 Geschäftsführer von Deutsche Schauspieler & Regie Marketing KG, der so freundlich war, uns bzgl. administrativer Abläufe Rede und Antwort zu stehen.
Firmendaten
WEBSITE / URL |
SEIT |
BETREIBER |
SERVICE |
KOSTEN |
BEMERKUNG |
directorscast |
2010 |
Eine Initiative des Bundesverbandes der Fernseh- & Filmregisseure in Deutschland e.V. Ein Service der Deutschen Schauspieler & Regie Union KG |
Ein Eintragstyp:
|
89 € |
Leider NOCH keine Auskunft Nicht am VdA-Pool angeschlossen |
Neuerungen seit Ende Mai
- Der Zugang Directorscast Classic ist kostenfrei.
- Der Zugang Directorscast Premium kostet im Halbjahr EURO 19,50 inkl. ges. Mwst.
- Der Zugang Directorscast Professional kostet im Halbjahr EURO 39,50 inkl. ges. Mwst.
www.directorscast.de/index.php?sfpc=HOME_preisliste
Legende:
Fragen: Tina Thiele (nicht verwandt mit Mark Thiele)
JO: Jobst (Christian) Oetzmann
MT: Mark Thiele
Was war der Auslöser directorscast ins Leben zu rufen?
JO: Anlässlich des 35. Geburtstages des Bundesverband Regie im Rahmen der Berlinale half uns Mark Thiele sehr erfolgreich, die „Directors Night" bzw. den „Directors Birthday" auszurichten und zu organisieren. Im Vorfeld kamen wir bereits auf viele verschiedene Themen zu sprechen, unter anderem auch auf den Kontakt zwischen Schauspielern und Regisseuren. Wenn ein Regisseur einen Schauspieler sucht, hat er jemanden im Kopf, der eine Reihe von inneren wie äußeren Merkmalen erfüllen muss. An diesem Punkt kamen wir dann auf den Standard zu sprechen, der in den vorhandenen Datenbanken vorherrscht. Dabei ist uns aufgefallen, dass Schauspieler hauptsächlich mit ihren Fotos vertreten sind. Als Regisseure arbeiten wir aber vorwiegend mit Bändern, da dies die einzige Möglichkeit ist, zu sehen, wie sich jemand bewegt, wie jemand mit Sprache umgeht, welche unterschiedlichen Rollen er bisher gespielt hat, welche Farben er gerne von sich zeigen möchte oder kann. Darauf aufbauend haben wir einen Weg gesucht, unseren Bedürfnissen entsprechend das Ganze anders anzugehen und einen neuen Standard zu finden.
Wer sind die Köpfe hinter directorscast?
JO: Herr Thiele ist der führende Kopf, der die Idee mit Begeisterung aufgegriffen und schlussendlich auch umgesetzt hat. Von Seiten des BVR haben vor allem Mitglieder des Vorstandes ihn dabei unterstützt. Zu nennen sind hier die Kollegen Markus Bräutigam, Imogen Kimmel, Stephan Wagner und meine Wenigkeit. Von Seiten des Bundesverband der Film- und Fernsehschauspieler (BFFS) unterstützte uns der Vorstandsvorsitzende Michael Brandner.
Dies war hilfreich, um auch die Bedürfnisse der Schauspieler aus der Branche mit einzubeziehen. Wir haben hier versucht unser Know-How zur Verfügung zu stellen, um eine bestmögliche Lösung zu finden.
Wie kam die Kooperation mit dem BFFS zustande?
JO: Wir nahmen früh den Kontakt zu Michael Brandner auf, da es uns natürlich wichtig war, die Schauspieler - ohne die eine solche Datenbank nicht funktionieren kann - von Anfang an mit einzubinden. Wir wollten eine Plattform schaffen, die es Schauspielern ermöglicht, sich bestmöglich zu präsentieren.
Der VdA-Pool* ist bisher noch nicht integriert. Inwieweit ist das in Planung?
MT: Mit dem VdA wurden seitens des Regieverbandes erste Gespräche geführt, jedoch nur oberflächlich und nicht tiefgreifend. Es ist einfach noch nicht zu diesem Gespräch gekommen. Ich glaube, dass man miteinander reden muss. Wir haben uns die VdA-Softskills schon sehr genau angeschaut. Manche Sachen haben wir übernommen. Manche Sachen haben wir nicht übernommen, da sie die Regisseure zur Findung des richtigen Schauspielers und der richtigen Besetzung nicht wichtig fanden. Abschließend gesagt: Es ist uns ein Anliegen, ALLEN Verbänden immer die Türen offenzuhalten.
*Zentrale (nicht öffentliche) Datenbank des Verband der Agenturen für Film, Fernsehen und Theater e.V.
Worin liegen die Stärken und Besonderheiten von directorscast?
JO: Eine Stärke ist sicherlich die Qualität der Showreels. Die Darstellung von Bändern im Internet ist, wie wir alle wissen, eine problematische Sache. Oft leiden die Videos unter Geruckel, Asynchronitäten und schlechter Auflösung. Das heißt, man bekommt sehr häufig Bänder zu Gesicht, mit denen man wahnsinnig wenig anfangen kann. Als techischen Standard orientieren wir uns am Quicktime-Player von Apple, der uns am meisten überzeugt hat. Entscheidend für die Nutzer ist aber noch eine andere Eigenschaft, das vernetzte Arbeiten an digitalen Besetzungslisten, die man für seine Projekte anlegen und weiterleiten kann. Als Regisseur kann ich eine Besetzungsliste meines Caster empfangen, bearbeiten, und dann z.B. an den Redakteur oder Produzenten weiterleiten. Unser Ziel war es hier, die Hauptentscheidungsträger mit einzubinden - und dies sind neben den Regisseuren die Caster, Redakteure und Produzenten. Daneben bietet die Datenbank zahlreiche weitere Features, wie eine qualitativ hochwertige Suchfunktion. Unser Gedächtnis funktioniert ja lückenhaft. Daher kommt es immer wieder vor, dass man sich denkt: „Da gab es vor zwei Wochen einen "Polizeiruf" aus München, in dem ein bestimmter Schauspieler mitgewirkt hat. Wer war das noch mal?" Wir wollten es ermöglichen, diesen Schauspieler über die Datenbank zu finden, um diesem lückenhaften Gedächtnis eine Brücke zu geben. So etwas gibt es derzeit noch nicht. Wenn ich bedenke, wie viel Material mir zugeschickt wird: Ich sehe mich noch diverse Kartons von der Post holen, bzw. zur Post zurückzubringen. Die Datenbank ist somit sicher eine Entlastung für beide Seiten.
Schauspieler zahlen bei directorscast einen Jahresbeitrag von 89 €, BFFS-Mitglieder 69 €. Warum gibt es nur diesen einen, kostenpflichtigen Eintragstyp?
JO: Solche Basiseinträge, wie sie andere Datenbanken anbieten, finden wir wenig sinnvoll, weil sie allein zu wenig aussagekräftig sind. Hier können Schauspieler ihren Kontakt, einige Fotos und vielleicht noch einen Link hinterlegen - und mehr nicht. Wir wollen aber einen vergleichbaren und sauberen Standard haben. Es macht keinen Sinn die Standards derartig zu diversifizieren. Unser Fokus liegt auf den Showreels und die beanspruchen natürlich den größten Speicherplatz. Wenn man hier eine gewisse Qualität erreichen möchte, kann man das leider nicht umsonst zur Verfügung stellen.
Welche weiteren Berufsgruppen können die Datenbank noch nutzen?
JO: Dies sind natürlich die Regisseure und darüber hinaus Redakteure und Casting Directors.
Diese Berufsgruppen können directorscast kostenlos nutzen. Auch Produzenten möchten wir - wenn auch nicht kostenlos - die Datenbank zur Verfügung stellen, da diese sicherlich auch ein Interesse daran haben, das Angebot nutzen zu können.
Wird es speziell vergünstigte Angebote für Agenturen geben?
MT: Ja, es gibt vergünstigte Angebote für Agenturen und sie sollen einfach durchklingeln. Das muss man dann individuell besprechen. Wir möchten z.Zt. keine Pauschalangebote machen.
Gibt es Überlegungen, besondere Konditionen für Nachwuchsschauspieler und Mitglieder des VdNA anzubieten?
JO: Ich glaube es ist immer wichtig, den Nachwuchs zu fördern. Wie Sie wissen, haben wir im BVR eine Sektion für Nachwuchsregisseure, die auch kostengünstiger vertreten sind als die regulären Mitglieder.
MT: Von meiner Seite als Betreiber kann ich das nur bestätigen.
Sie sind mit Ihrer Plattform sehr spät in die Öffentlichkeit gegangen, was war der Beweggrund für diese „Geheimhaltung"?
JO: Interessanterweise hat es durch die im Vorfeld geführten Gespräche einen gewissen „Rumor" gegeben. Natürlich hätte man auch eine richtige Werbeoffensive machen können, vom Plakat bis zur Anzeige in allen Branchenmagazinen. Unser Ansatz war es aber, mit einem fertigen und ausgereiften Produkt an den Markt zu gehen und sinnvolle Allianzen einzugehen. Geheimhaltung war sicher nicht das Konzept, das dahinter steht.
Wurden Kooperationen oder Schnittstellen mit bestehenden Schauspielerdatenbanken gesucht?
JO: Bisher war dies nicht der Fall, da wir ja versuchen, uns von ihnen abzugrenzen, denn es ging uns ja gerade darum unseren eigenen Bedürfnissen gerecht zu werden. Außerdem sind die technischen Standards momentan unvereinbar.
Durch gewisse Entwicklungen in der Schauspielerdatenbankenlandschaft der letzten Monate, wie z.B. die aktuelle Kooperation der UFA HOLDING mit CASTFORWARD, ecasting von filmmakers und die bevorstehende „Verschmelzung" von crew united mit schauspielervideos ergibt sich eine Notwendigkeit von Schauspielern und Agenten, in Ihre Präsenz in verschiedenen Datenbank Zeit und Geld zu investieren.Wie überzeugen Sie potenzielle Kunden, eine weitere Datenbank zu pflegen und zu bezahlen?
JO: Der finanzielle Aspekt ist sicher nicht zu vernachlässigen, aber es ist nicht der einzige. Eine Frage, die sich jeder Schauspieler selbst stellen muss, ist: Wo will ich präsent sein und was wird mir dort geboten? Welche Kontakte, welcher Zugang zu den Entscheidern, welche Qualität. Directorscast ist vielfältig in hoher Qualität. Und z.Zt wird daran gearbeitet, die vorliegenden Möglichkeiten weiter zu verbessern und auszubauen. Ich denke, letzten Endes wird sich Qualität durchsetzen.
Detailfragen zur Suchmaske wie das große Feld des Wohnens, steuerlicher Wohnsitz, Wohnort und Wohnmöglichkeiten, werden in anderen Datenbanken akribisch differenziert. Dies ist bei Ihnen nicht der Fall. Welcher Ansatz steckt dahinter?
JO: Dies sind natürlich sehr wichtige Fragen, die eventuell auch noch integriert werden. Doch was uns wichtig ist: die Suchmaske alleine macht ja auch nicht glücklich. Uns geht es in erster Linie um die Zusammenarbeit der Entscheidungsträger, um die optimale Besetzung zu finden. Detailfragen werden dann zu einem späteren Zeitpunkt geklärt.
Wie sieht diese Zusammenarbeit zwischen Regisseuren und Castern aus?
JO: Die Idee ist es, dass ich als Regisseur dieses Tool gemeinsam mit meinem Caster nutze. So haben wir die Möglichkeit, unsere Besetzungslisten gegenseitig auszutauschen oder auch online gleichzeitig zu bearbeiten. Oder der Caster macht eine Besetzungsliste fertig, sendet sie mir zu und ich kann diese ergänzen oder verändern. Dann senden wir diese Liste an unseren Redakteur und die Produzenten, sprechen darüber und ändern die Liste entsprechend wieder. Jeder hat die Möglichkeit, zu jeder Zeit auf alle Demobänder zuzugreifen, denn diese sind der Liste immer beigefügt. Letzten Endes können wir so unsere Besetzung komplett online fertig stellen. Damit spart man sehr viel Zeit und Papierkram.
Also ist die Angst, dass die Regisseure in Zukunft auf Caster verzichten wollen, unbegründet?
JO: Auf jeden Fall! Ich bin jeder Casterin und jedem Caster, mit denen ich im Laufe der Jahre gearbeitet habe, sehr dankbar für die vielen Anregungen und Inspirationen. Directorscast hilft einfach, die Kommunikation zu beschleunigen. Ich erinnere mich an viele tolle, ausführlich geschriebene Listen, in denen alleine handwerklich und sekretariatstechnisch so viel Arbeit und Nerven stecken. Diesen mühsamen Prozess möchten wir einfach nur abkürzen.
Wird die Datenbank auch redaktionell betreut?
MT: Im Mittelpunkt stehen der Schauspieler und das Produkt als Besetzungsdatenbank der Regisseure sowie als Marketingdatenbank für die Industrie. Die Datenbank ist sozusagen usergenerated mit Ausnahme, dass der Schauspieler sein Showreel technisch nicht selbst einstellen und austauschen kann. Die Veränderung kann er aber so oft veranlassen, wie er möchte. Die 69,- oder 89,- Euro sind somit ein Pauschalbetrag. Bitte nicht so laut, aber man kann uns praktisch jeden 5. Tag ein neues Showreel schicken. Alle anderen Daten kann der Schauspieler selbst korrigieren, ändern, ergänzen, erfassen, eingeben usw. Auch Bilder kann er selbst verwalten und sein Profilbild bestimmen.
Ein Showreel kann aktuell eine Länge von 20 Minuten haben oder anders gesagt 19:59 min ist momentan das Limit. Das liegt aber nicht an uns, sondern an den jeweiligen Lizenzen die uns zur Verfügung gestellt werden. Wir haben einfach keine Rechtssicherheit für alles das über 20 Minuten hinaus geht. Der Schauspieler hat aber auch die Möglichkeit sich selber als Schauspieler in der Datenbank zu suchen. Er sieht also auch das Tool aus der Perspektive des Regisseurs und kann sich an den anderen Einträgen ein bisschen orientieren.
Wird statistisch für den Schauspieler festgehalten, wie oft er angeklickt wurde?
MT: Das ist extrem schwierig, weil es personenbezogene Daten sind. Was wir allerdings vorhaben, ist, ein statistisches Jahrbuch zu erstellen, indem steht: Wonach wurde gesucht? Wie oft wurden Profile angeklickt? Aber die Klickrate eines einzelnen Schauspielers öffentlich zu machen, ist datenschutzrechtlich nicht erlaubt - allerdings die Idee, dass jeder Schauspieler das für sich abrufen kann, ist durchaus eine interessante Überlegung. Dann weiß ein Schauspieler nach einem Jahr auch, ob es sich lohnt, bei uns eingetragen zu sein.
Sie wollen mit der Datenbank auch einen „Brückenschlag zur Industrie" schaffen. Wie ist das geplant?
MT: Angeblich gibt es nur 5 Schauspieler im deutschen Fernsehen, die für große Werbeverträge und PR-Auftritte interessant wären, was so einfach nicht stimmt ist. Wir haben es mehrmals bewiesen mit Darstellern bspw. bei einer bekannten Automarke, dass das Interesse der Industrie an Darstellern immens groß ist. Und dass es eben nicht immer die üblichen 5 Top-Schauspieler sein müssen, sondern dass es dort auch ein großes Interesse an anderen Gesichtern gibt, um überhaupt darstellende Kunst als Kulturevent zu betreuen. Daher haben auch unsere Werbepartner aus der Industrie Zugriff zur Datenbank, um Schauspieler zu engagieren.
Ist es richtig, dass die Einnahmen von directorscast auch für „soziale" Projekte verwendet werden sollen?
JO: Zunächst muss die Datenbank arbeiten und dazu sind die Einnahmen dringend nötig. Es ist aber geplant, dass die Gewinne, die herein kommen, in der Form verwendet werden, dass sie in die Branche zurück fließen. Da gibt es eine Reihe von Überlegungen, die wir intensiv diskutieren. Aber es ist sicher zu früh, dazu genaueres zu sagen.
MT: Ein unabhängiger Wirtschaftsprüfer prüft unsere Zahlen und dokumentiert gegenüber dem Regieverband, dass alles sauber abgerechnet wird und die Erlöse der Branche zu Gute kommen. Durch Branchenpreise aber auch durch Weiterbildung, durch Showreeltagungen, in denen Schauspielern Hilfestellung angeboten wird, wie man sinnvoll ein Showreel zusammenstellt, usw.. Da kann ich ihnen am 12. Mai mehr dazu zu sagen.
Vielen Dank für das Gespräch.
Offizielle Website:
www.directorscast.de
Zur Info:
Das Interview wurde am Mittwoch, den 4. Mai von ca. 14.00 Uhr - 14.45 Uhr am Telefon geführt.
Die 1:1 Fassung hat eine Gesamtlänge von 9 abgetippten DIN A4 Seiten (Arial | Schriftgröße 12 Punkt) Die vorliegende gekürzte Endfassung wurde chronologisch leicht aufgebrochen, um Themenschwerpunkte an entsprechender Stelle besser vertiefen zu können.
Offene Fragen zu administrativen Abläufen wurden freundlicherweise von Herrn Thiele anschließend ergänzt.
Ihre Meinung?
Leserbriefe werden wir gleich unter das Interview - auf mehrfache Frage auch anonym mit Angabe der Berufsbezeichnung - stellen: bitte schreiben Sie uns an:
info@casting-network.de| Stichwort: directorscast Leserbrief
Hier finden Sie die bisher veröffentlichten Stimmen:
www.casting-network.de
NEUE REIHE: Interviews mit Schauspielerdatenbankbetreibern im deutschsprachigen Raum
Das vorliegende Interview ist der Start einer neuen Interviewreihe mit Schauspielerdatenbankbetreibern im deutschsprachigen Raum. Hierfür werden wir in Kürze alle Datenbankbetreiber, die auch in unserem cn-special gelistet sind, anschreiben, ob Sie ebenfalls Interesse an solch einem Interview hätten. Falls wir jemanden in unserer Auflistung vergessen haben sollten, bitten wir Sie um Zusendung der entsprechenden Datenbankbetreiber. Die konkrete Reihenfolge des jeweiligen Veröffentlichungstermins losen wir dann aus. Wir freuen uns auf die Zusendung von Fragen und Anregungen.
Im Anhang finden Sie die offizielle Pressemitteilung des Bundesverband der Film- und Fernsehschauspieler (BFFS)
Anhang ansehen / runterladen:
Tina Thiele studierte Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften und Kulturelles Management in Köln. Sie ist Chefredakteurin von "casting-network. Das Branchenportal". Mehr zu ihrer Person finden sie in der Rubrik: Über uns.
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