Die Initiatoren: Andreas Olenberg, Daniel Littau, Manuel Mohnke und Timo Wentzel
Kind sein bedeutet für uns unbeschwertes Spielen in der Natur, nicht an morgen denken zu müssen und vor allem, sich in seinem eigenen Körper wohlfühlen zu können. Das alles sollte selbstverständlich sein. Für viele Kinder ist eine sorgenfreie Kindheit aber nicht möglich. Aus diesem Grund haben Andreas Olenberg, Daniel Littau, Manuel Mohnke und Timo Wentzel die Kampagne „Cancel Cancer“ ins Leben gerufen. Wir sprachen mit Timo Wentzel über die Initiative.
In Deutschland erkranken jährlich circa 2.000 Kinder und Jugendliche an Krebs – die häufigsten Formen sind Blutkrebs, Tumore des Lymphgewebes sowie Hirntumore. Aufgrund der geringen Fallzahlen sind die Mittel und die öffentliche Aufmerksamkeit für die Erforschung dieser Erkrankungen begrenzt. Die Kinderkrebsforschung ist also in besonderem Maße auf die Unterstützung durch Spenden angewiesen – Gemeinsam mit ihren Botschafter*innen kämpfen die vier für eine Kindheit ohne Krebs und möchten auf die Kinderkrebsforschung aufmerksam machen.
„Cancel Cancer unterstütze ich seit Jahren – das hat mit meiner tief empfundenen Begeisterung für Timos ehrenamtliches Engagement zu tun, aber auch mit persönlichen Erfahrungen in der Familie. Die persönliche Wärme und das Gefühl für Unterstützung in einer unglaublich schwierigen Lebensphase – das sind die starken Pfeiler von Cancel Cancer. In Zeiten wie diesen, in denen wir weltweit Egoismus, Narzissmus und Disruption erleben, ist persönliches Engagement - gerade in der Strahlkraft unserer Branche essenziell. Ich wünsche mir generell eine stärkere Sensibilität für die Probleme unsere Gesellschaft und die Herausforderungen unserer Zeit. Da ist Cancel Cancer vorbildlich,“ (Nico Hoffmann, Filmproduzent und Schirmherr von Cancel Cancer).
Wie kam es zur Gründung der Initiative „Cancel Cancer“ und was hat Dich persönlich dazu motiviert, diesen Weg zu beschreiten?
„Cancel Cancer“ entstand aus einer tiefen persönlichen Berührung. Ich sah ein sehr emotionales Interview mit Dr. Johannes Wimmer, dessen Tochter tragisch an einem Hirntumor verstarb. Diese Geschichte, gepaart mit der Tatsache, dass meine eigene Tochter zu diesem Zeitpunkt ebenfalls neun Monate alt war, bewegte mich zutiefst. Zusammen mit anderen jungen Familienvätern, die meine Betroffenheit teilten, beschlossen wir, aktiv zu werden und die Kinderkrebsforschung zu unterstützen. Unser Ziel war es, die oft passive Betroffenheit in eine aktive und hoffnungsvolle Unterstützung umzuwandeln.
In Deutschland wird häufig mit Bedauern und Betroffenheit auf Krebserkrankungen reagiert.
Wie wichtig war es für Euch, diese Reaktion in eine positive Richtung zu lenken?
Es war uns sehr wichtig, aus der passiven Betroffenheit eine aktive Hilfe zu machen. Wir wollten nicht nur Mitgefühl zeigen, sondern konkret handeln. Durch Aufklärung, Transparenz und direkte Hilfe streben wir danach, Hoffnung zu verbreiten und zu zeigen, dass jeder einen Unterschied machen kann. Diese positive Energie wollen wir in die Gesellschaft tragen.
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Frederick Lau: UFA und Cancel Cancer | Bild aus dem Video „Milas Briefe“ |
Kannst Du uns mehr über die Rolle der Giraffe Gerda in Eurem Projekt zur Angstprävention bei MRT-Untersuchungen erzählen, speziell wie sie den Kindern bei der Bewältigung ihrer Angst hilft?
Sicher. Die Giraffe Gerda ist eine zentrale Figur in unserem Ansatz, um MRT-Untersuchungen kinderfreundlicher zu gestalten. Die Geschichte, die wir den Kindern erzählen, ist, dass Gerda Murmeln verschluckt hat und nun Bauchschmerzen hat. Dies wird als Einführung genutzt, um den Kindern den Zweck eines MRT-Scans auf spielerische Weise zu erklären. Während des Scans können die Kinder auf einem Bildschirm sehen, wie die Murmeln in Gerdas Bauch sichtbar werden. Wir haben den Untersuchungsraum so gestaltet, dass er wie eine Dschungel-Landschaft aussieht, was eine beruhigende und einladende Atmosphäre schafft. Diese Umgebung, zusammen mit der Geschichte der Giraffe, hilft den Kindern zu verstehen, dass der MRT-Scan ein sicherer und schmerzfreier Prozess ist, der ihnen helfen wird, so wie er Gerda hilft. Unsere Zusammenarbeit mit Siemens Healthineers ermöglicht es uns, die technischen Aspekte dieser kinderfreundlichen MRT-Scans zu optimieren. Sie unterstützen uns dabei, die Technologie so anzupassen, dass sie nicht nur medizinisch präzise ist, sondern auch die speziellen Bedürfnisse junger Patienten berücksichtigt.
Bei der Berlinale habt Ihr erfolgreich Branchen wie Medizin, Sport und Film zusammengebracht.
Wie kam es dazu und wie unterstützt diese Vernetzung Eure Ziele?
Die Idee, diese verschiedenen Bereiche zu vereinen, entstand aus der Überzeugung, dass wir eine größere Wirkung erzielen können, wenn wir unterschiedliche Netzwerke mobilisieren. Krebs betrifft Menschen aus allen Lebensbereichen, und jeder kann etwas beitragen. Durch Events wie die Berlinale konnten wir eine Plattform bieten, um Persönlichkeiten aus dem Film, dem Sport und der Medizin zusammenzuführen. Diese Vernetzung hilft uns, unsere Botschaft breiter zu kommunizieren und ein vielfältiges Publikum zu erreichen.
Du hast erwähnt, dass Ihr ein besonderes Video vorbereitet habt, das Ende Februar während eines Eishockeyspiels gezeigt wird. Kannst Du uns mehr darüber erzählen?
Ja, gerne. Dieses Video ist Teil unserer Initiative, um das Bewusstsein und die Unterstützung für die Kinderkrebsforschung zu erhöhen. Wir haben das Video in Zusammenarbeit mit der Familie Zifzer produziert, deren Sohn von Krebs betroffen ist. Der Vater der Familie, ein ehemaliger Eishockeyprofi, und sein Schwiegervater, der deutsche Bundestrainer Harry Kreis, sind auch darin zu sehen. Sie erzählen ihre Geschichte direkt auf dem Eis in der SAP Arena. Das Video war am 28. Februar während des Spiels in der SAP Arena und anschließend am Wochenende in anderen Eis-Arenen in Deutschland gezeigt. Es wurde während eines sogenannten Power Breaks ausgestrahlt, einer Zeit, in der alle Besucher*innen anwesend und aufmerksam sind. In dem Video treten auch Teams aus Bremerhaven, Augsburg, Nürnberg, Berlin und Wolfsburg auf, die ihre Unterstützung für die Sache zeigen. Unser Ziel mit diesem Video ist es, eine starke Gemeinschaftsbotschaft zu senden: „Du bist nicht allein, wir sind viele, und gemeinsam können wir viel erreichen.“ Es ist ein kraftvolles Statement, das hoffentlich dazu beiträgt, das Bewusstsein zu schärfen und die Unterstützung für Kinderkrebsforschung zu stärken.
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Die Stimme der Expert*innen | Die Erfolgsgeschichte von Leo |
Wie nutzt ihr Eure visuellen Fähigkeiten, um betroffene Familien zu unterstützen?
Wir nutzen unsere Kompetenzen in der visuellen Kommunikation, um komplexe medizinische Inhalte verständlich zu machen. Unsere Aufklärungsvideos erklären Verfahren wie MRT-Untersuchungen und sollen den betroffenen Familien Angst nehmen. Besonders bei MRT-Untersuchungen gibt es große Herausforderungen durch den Lärm, den die Geräte verursachen. Viele Kinder können aufgrund ihrer medizinischen Zustände keine Narkose erhalten, und die lauten Geräusche sind oft beängstigend. Wir arbeiten an Lösungen, um diese Angst zu reduzieren, indem wir die Kinder spielerisch aufklären und den Untersuchungsraum kinderfreundlicher gestalten.
Was sind die zukünftigen Pläne für „Cancel Cancer“, um das Bewusstsein weiter zu schärfen und Unterstützung zu mobilisieren?
Wir planen, unsere Kampagnen zu erweitern und unter anderem einen Spielfilm und ein Kinderbuch zu entwickeln, die das Thema Krebs weiter verbreiten sollen. Diese Projekte dienen nicht nur der Aufklärung, sondern auch der direkten Unterstützung der Forschung. Darüber hinaus wollen wir unsere Events und Aktionen wie die bei der Berlinale nutzen, um Menschen aus verschiedenen Bereichen zu vereinen und gemeinsam gegen Kinderkrebs zu kämpfen.
Was kann jeder einzelne tun, um das Bewusstsein und die Unterstützung für Kinder und deren Bedürfnisse zu verbessern?
Jeder kann beginnen, indem er in seinem Umfeld Aufmerksamkeit und Verständnis für die Bedürfnisse von Kindern schafft. Das Zuhören und Geben einer Stimme an die Kinder ist entscheidend. Es geht darum, Kindern mehr Präsenz und Einfluss in der Gesellschaft zu ermöglichen, sowohl im Gesundheitsbereich als auch darüber hinaus. Dies stärkt nicht nur ihre individuelle Position, sondern verbessert auch ihre Lebensqualität.
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