Die Jury von „Mach dich sichtbar“ © ORF/Roman Zach-Kiesling
Am 22. November 2024 wurde am ORF-Mediencampus in Wien ein wegweisendes Event veranstaltet: das inklusive Casting „Mach dich sichtbar“. Dort konnten sich Talente aus den Bereichen wie Tanz, Musik, Schauspiel und Lyrik bewerben. Diese Initiative zielt darauf ab, Menschen mit Behinderungen in der Werbe-, Film- und Fernsehindustrie stärker sichtbar zu machen. Insgesamt gab es 160 Einsendungen. Die herausragendsten Teilnehmer*innen können nun auf Rollen in ORF-Produktionen und Werbespots hoffen, einige sogar auf einen Auftritt in der Sendung „Licht ins Dunkel“ am Heiligen Abend.
ORF-Generaldirektor Roland Weißmann erklärt: „Das Casting-Projekt ‚Mach dich sichtbar‘' ist ein wichtiger Schritt, um den inklusiven Gedanken zu fördern und mehr Sichtbarkeit für Menschen mit Behinderungen zu erreichen.“
Katharina Schenk, Leiterin des ORF Fernsehspiels, gibt zu, dass noch viel Nachholbedarf besteht, betont jedoch erste Erfolge, wie die Integration von Menschen mit Behinderung in Produktionen wie „Blind ermittelt – Das Kaffeehaus“ und den Gastauftritt von Samuel Koch in „Vienna Blood – Der Schattengott“.
Casting Director Nicole Schmied, die auch als Jurorin beim ORF-Casting „Mach dich sichtbar“ fungierte, war von den eindrucksvollen Darbietungen beeindruckt, die sowohl das Publikum als auch die Fachjury überzeugen.
Im Folgenden gibt sie uns einen persönlichen Einblick.
Wie bist Du Teil der Jury und des Projekts „Mach dich sichtbar“ geworden?
Ich habe via Social Media und der ORF Fiction Chefin davon erfahren.
Hattest Du zuvor schon Berührungspunkte mit inklusivem Casting?
In einigen Drehbüchern gab es entsprechende Rollenprofile.
Wie hast Du die Castings erlebt, und gab es besondere Momente, die Dir im Gedächtnis geblieben sind?
Es war toll! Und ja, bei einigen Vorstellungen gab es „Gänsehaut“-Momente.
Nach welchen Kriterien habt Ihr die Talente bewertet, und wie habt Ihr Euch in der Jury auf Entscheidungen geeinigt?
Ausdrucksstärke, Präsenz, Authentizität, Kreativität, Können und Auftreten. Wir haben Plus/Minus verteilt und dann gezählt.
Welche Rolle spielte Barrierefreiheit im gesamten Castingprozess, und wie wurde das konkret umgesetzt?
Darauf wurde natürlich Rücksicht genommen, wie beispielsweise Begleitpersonen, Assistenzhunde, barrierefreier Zugang.
Was passiert jetzt mit den Talenten, die im Pool aufgenommen wurden, und wie unterstützt Ihr sie weiter?
Der Sender und die Jury-Mitglieder arbeiten daran, sie in verschiedenen Formaten zu besetzen – „Licht ins Dunkel“, Werbung, Serie ...
Wie hast Du die Zusammenarbeit mit dem ORF und den anderen Jury-Mitgliedern wahrgenommen?
Es war großartig.
Welche langfristigen Ziele siehst Du für „Mach dich sichtbar“, und was bedeutet das Projekt für die Branche?
Selbstverständlichere Integration in unseren Projekten.
Gibt es Erfolgsgeschichten oder besondere Rückmeldungen aus dem Projekt, die Dich bewegt haben?
Für Spezielles ist es noch zu früh. Ich habe bereits einen jungen Mann via Zoom für eine Serie gecastet und warte auf die Reaktionen.
Welche Herausforderungen gab es bei der Umsetzung, und wie seid Ihr als „Normalos😉“ damit umgegangen?
Die Umsetzung via ORF war toll, da konnten wir ganz normal damit umgehen.
Was nimmst Du persönlich aus Deiner Arbeit an diesem Projekt mit?
Würdest Du wieder an einer ähnlichen Initiative teilnehmen?
Die einzelnen Geschichten dieser Talente sind so beeindruckend. Ich würde sofort wieder teilnehmen.
Zur Jury gehörten neben Nicole Schmied:
Robert Ziegler (Leiter der Abteilung Barrierefreiheit und Inklusion im ORF)
Franz-Joseph Huainigg (Beauftragter für Barrierefreiheit und Inklusion im ORF)
Katharina Schenk (Leiterin der Abteilung Fernsehfilm im ORF)
Martin Ladstätter (Mitglied im ORF-Publikumsrat)
Sabine Weber (Redakteurin in der Abteilung Fernsehfilm im ORF)
Andreas Spielvogel (CCO bei DDB)
Anja Burghardt | Martin Hörz-Weber | Veronika Kerschbaum | Maryia Menner | David Obermaier |
Sieben Talenten stehen nun Rollen in Werbespots und Fernsehproduktionen in Aussicht:
Anja Burghardt ist eine Poetry-Slammerin, die durch Poesie und Musik Emotionen zu transportieren versteht.
Martin Hörz-Weber lehrt barrierefreies Yoga und steht für mehr Achtsamkeit und Bewusstseinsbildung.
Veronika Kerschbaum leitet eine Theatergruppe und überzeugte mit „Die Hausfrau und das Mädchen“ von Josef Weinheber.
Maryia Menner setzt sich als Schauspielerin für mehr Inklusion in der Gesellschaft ein.
David Obermaier konnte die Jury durch ein selbst produziertes Musikstück für sich gewinnen.
Jasmin Plank ist Profi-Kletterin und will dazu ermutigen, das Unmögliche möglich zu machen.
Alexander Suppan begeisterte die Jury als Singer-Songwriter mit einem neu interpretierten und einem selbst geschriebenen Song, die er beide auf der Gitarre begleitete.
Jasmin Plank | Alexander Suppan | Antonia Bögner | Johann Lechner | Dominic Rapcic |
Fix in die Datenbank aufgenommen werden auch drei Personen, die die ORF-Initiative „Mach dich sichtbar“ von Anfang an begleitet haben und in den TV- und Radio-Spots und auf den ORF-Social-Media-Kanälen präsent waren:
Antonia Bögner, Tänzerin aus Wien
Johann Lechner, Saxophonist Bad Gams/Stmk
Dominic Rapcic, Musiker aus Wien
Alle Bilder © ORF/Roman Zach-Kiesling
Mehr Informationen findet Ihr unter www.sichtbar.orf.at, www.bizeps.or.at/inklusives-orf-casting-mach-dich-sichtbar und im Video: „Menschen mit Behinderungen machen sich sichtbar“
www.on.orf.at (im Bild zu sehen: Petra Aigner aus Gloggnitz in Niederösterreich)
Telefon: | 0221 - 94 65 56 20 |
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