Monika Oschek – Alle Körper im Film

Schauen wir uns unser Fernsehprogramm an, fehlt es uns immer wieder an Vorbildern, und zwar an körperlichen Vorbildern.

Menschen mit Behinderung, Mehrgewicht, Schwangere, alte oder vom gängigen vermeintlichen Schönheitsideal abweichende Körper kommen deutlich weniger in unserem Fernsehprogramm vor. Schauspieler*innen seien oft zu zu kahl, zu dick, zu dünn zu irgendwas.

Sobald dann mal ein diverser Körper vorkommt, wird sein Abweichen von der Norm zum Thema. Könnte die Geschichte nicht auch anders erzählt werden? Aber so was von! Wo sind die diversen Körper?

alle körper im film ist eine Vernetzungsplattform und Social Media Kampagne, um das Thema körperliche Diversität in den Vordergrund zu rücken.


Was gehört zu körperlicher Diversität?
Mehrgewichtige Personen, große und kurze Menschen, Menschen mit Behin- derung, schwangere Schauspielerinnen, Schauspielerinnen 40+, Männer und Frauen mit Glatze. Alles, was visuell in unserer Branche als angeblich hinderlich für eine erfolgreiche Karriere wahrgenommen wird.

Wie funktioniert alle körper im film?
alle körper im film wird ausschließlich Angebote auf Instagram anbieten. Die Angebote können dann aber online/telefonisch bzw. vor Ort wahrgenommen werden. Dieses Angebot richtet sich ausschließlich an Schauspieler*innen mit einer bereits abgeschlossenen Ausbildung bzw. an bereits in diesem Bereich tätigen Menschen. Zwar ist der Begriff „Schauspieler*in“ keine geschützte Berufsbezeichnung, dennoch braucht es gewisse Grundlagen und Vorkenntnisse, damit die Angebote sinnvoll genutzt werden können.

Bei alle körper im film gibt es drei Vernetzungsbereiche:

1. Botschafter*innen – der wohl leichteste „Job“ bei alle körper im film.
Botschafter*innen tragen das Thema und die Kampagne in die Welt hinaus. In Interviews oder auf Veranstaltungen sprechen sie über die Initiative, teilen Aktionen und Neuigkeiten von alle körper im film in Storys und Beiträgen auf Instagram.

2. Einjährige Patenschaften für eine*n Schauspieler*in aus dem körperlich diversen Spektrum
Patenschaften bieten den Bewerber*innen neben individueller Beratung und Betreuung einen erleichterten Zugang zur Branche. Regisseur*innen, Schauspieler*innen und Casting Directors übernehmen für ein Jahr die Patenschaft für eine*n Schauspieler*in aus dem körperlich diversen Spektrum und bieten Ihnen innerhalb dieses Jahres eine nach dem Bedarf des Patenkindes und den zeitlichen Kapazitäten der Entscheider*innen ausgerichtete Unterstützung. Diese Patenschaften können gemeinsame Kinobe- suche, Telefonate, Casting-vorbereitungen und die gemeinsame Bearbeitung des Datenbankeintrags beinhalten.

3. Coachings
Datenbankpräsenz, Casting-Coaching, Rollenarbeit, PR-Beratung, neue Porträts, Schauspieltraining. Alles was in 45 bis 60 Minuten (online) machbar ist, wird in dieser Rubrik von den Entscheider*innen angeboten.

Wie werden die Teilnehmer*innen für eine Patenschaft/ein Coaching ausgewählt?
Die einzige Teilnahmebedingung ist vorab das Liken, Kommentieren und Teilen des Instagram-Beitrags. Im zweiten Schritt werden die schauspielerischen Hintergründe der Bewerber*innen gecheckt. Aus der ersten engeren Auswahl an Bewerber*innen werden per Zufall drei Menschen ausgewählt, aus denen die Pat*innen und Coaches eine Person wählen.

Wie werden die Aktionen/Angebote angekündigt?
Die heiße Phase startet ab April und geht bis Anfang Dezember. Jeden Monat werden kurze Videos veröffentlicht. Hierin werden die Pat*innen, Botschafter*innen, Coachings & Coaches jeweils einzeln vorgestellt und die Teilnahmebedingungen erklärt. Abhängig von der Zeit der Entscheider*innen, passiert das einmal pro Monat und öfter. Das erste Angebot startet im April: ein Coaching von der Regisseurin Pola Beck.

Beginn Coachings/Patenschaften
Wenn eine Person für ein Coaching oder eine Patenschaft ausgesucht wurde, werden beide Parteien miteinander vernetzt und kommen in eigener Regie für Zoommeetings/Telefonate oder Treffen zusammen.

Das Ziel?
Diese Kampagne soll Menschen mit diversen Körpern mit Menschen aus der Branche zusammenbringen, damit sie sich gegen- seitig unterstützen, Erfahrungen austauschen und Teilhabe schaffen. Im besten Fall entstehen dadurch tatsächlich gemeinsame Projekte. Durch die Vernetzung von Schauspieler*innen aus dem Diversitätsspektrum mit Menschen aus der Filmbranche sollen Begegnungen stattfinden, Sichtbarkeit geschaffen und Möglichkeiten für neue Geschichten entdeckt werden.

alle körper im film wird inspiriert durch Cast Me In – eine Veranstaltung von Casting Network – mit Hilfe von Botschafter*innen und Patenschaften neue Wege für körperliche Diversität gehen!

Weitere Infos:
Monika Oschek: alle körper im film | allekoerperimfilm@gmail.com | www.instagram.com/alle-koerper-im-film

Die Unterstützer*innen sind:

In alphabetischer Reihenfolge     Pola Beck, Regie (Coaching + Patenschaft)     Franziska Benz – Das Studio Köln, Schauspielerin               (Botschafterin + 2 Coachings)     Julius Feldmeier, Schauspieler     (2 Coachingtermine für eine Person)     Anne Hünseler, Casting (Coaching + Patenschaft)     Oliver Haffner, Regie (Patenschaft)     Max Hegewald, Schauspieler und Regisseur     (Coaching)     Julia von Heinz, Regie (Patenschaft)     Laura Lippmann, Schauspielerin     (Coaching für Gehörlose)     Barbara Ott (Patenschaft)     Kerstin Polte, Regisseurin     (Coaching + Patenschaft)     Tina Thiele (Botschafterin)

Monika Oschek