Gesendet am 7. Mai 12.00 Uhr mit Bitte um Veröffentlichung:
Hallo liebe Networkler,
ich habe gerade den neuen cn-klappen Beitrag gelesen. Sagt mal geht es noch etwas deutscher? Jeder muss unbedingt sein eigenes Süppchen kochen, damit die Angelegenheit noch unübersichtlicher wird. Der BVR kassiert natürlich auch noch bei der zahlenmäßig größten, finanziell aber mit schwächsten Gruppe, - den Schauspielern. Wo soll ein Caster suchen, wo ein Schauspieler sich eintragen? Kommt der Castingverband jetzt auch mit seinem eigenen Portal? Warum tun sich nicht BFFS, BVC und BVR zusammen und betreiben EINE gemeinsame Datenbank - dann verdienen alle Verbände etwas und alle sind sich sicher bei der richtigen Plattform dabei zu sein. Dazu EINEN zentralen Break Down Service und das Geschäft ist super organisiert, solange nicht wieder jeder eine Extrawurst brät. Für eine Datenbank wie bspw. schauspielervideos oder filmmakers bedeutet dies wohl das Ende?
Schauspieler (anonym)
Gesendet am 7. Mai um 13.30 Uhr:
Also unter uns Schauspielern kommt die Frage auf, wie und womit haben Regisseure denn vorher bitteschön gearbeitet?
Die Angaben erwecken den Eindruck, als seien alle bisherigen Datenbanken qualitativ nicht hochwertig genug und würden gewünschte Standarts vorwiegend in Bezug auf Showreels nicht erfüllen. Ausserdem kommt der Verdacht auf, Regisseuren würden nur Steinzeit Möglichkeiten zur Verfügung stehen, auf der Suche nach einer optimalen Besetzung im Netz. Es gibt doch bereits hervorragend entwickelte Tools auf dem Gebiet.
Warum muss jeder in dieser Branche immerzu "eigenbrödeln" ?
Da frage ich mich, haben die Betreiber von directorscast denn Tomaten auf den Augen? Wurden die bereits bestehenden Datenbanken denn überhaupt auf ihre Qualität hin mal untersucht? Denn beim besten Willen kann ich nicht nachvollziehen, dass schauspielervideos, Filmmakers oder meinestwegen castforward, die ihre technischen Möglichkeiten sehr gut anpassen und qualitativ laufend optimieren, diesen Ansprüchen angeblich nicht gewachsen sein sollen... Nahezu jeder professionelle Schauspieler ist doch heutzutage mit einem Showreel im Netz bzw. in den geläufigen Datenbanken vertreten. Das Argument, man würde den Zugriff auf Showreels in den bisherigen Datenbanken vermissen, entspricht doch überhaupt keinen Tatsachen!!! Das diese Bänder angeblich durch qualitative Störungen wie Asynchronität oder verwackelte Bilder behaftet sein sollen, kann doch nur in Ausnahmefällen mal aufgekommen sein. Man kann doch beispielsweise bei Schauspielervideos.de nahezu 14.000 Schauspieler vielfach mit einwandfreien Demos bzw. Links vorfinden. Und auch in grosser Auflösung, sowie astreinen qualitativen Anzeigen. Also was da so "neu" und "anders" sein soll, erschließt sich mir nicht. Auch nicht, dass man als Schauspieler Einträge von Kollegen sehen kann, oder nach Rubriken in der Lage sein soll zu suchen. Auch das gibt es bereits bei Schauspielervideos oder Vollfilm öffentlich, sowie kostenlos. Und wenn es um das "lückenhafte Gedächtnis" geht, da hat sich doch auch schon Imdb als Recherche-tool durchgesetzt, was uns ja auch zusätzlich 60 € jährlich kostet. Die Regisseure können nicht ernsthaft glauben, es setz sich durch, NUR bei Ihnen vertreten zu sein. Denn man will ja von der "Grundy" gefunden werden, also ab zu castforward, man will von den anderen Castern gefunden werden, also ab zu Filmmakers, man will öffentlich mit showreel vertreten sein, also
ab zu Schauspielervideos, Imdb muss auch sein, weil es international ist, und und und... wir werden immer weiter dazu genötigt uns zahlreichen, kostenpflichtigen Plattformen anzuschließen. Es sollte einzig und allein EINE Datenbank geben (in Zusammenarbeit mit dem VdA, BVC, BFFS, BVR) sowie einen einzigen Breakdown-Service, der widerum zum casten faire, transparente und umfassende Besetzungsmöglichkeiten bietet wie die castbox.
Punkt!
BFFS-Schauspielerin (anonym)
Gesendet am 7. Mai um 14.45 Uhr:
Es gibt nichts Neues in dieser Datenbank. Überflüssig! Abzocke?
Schauspieler (45 Jahre; Name der Red. bekannt)
Gesendet am 7. Mai um 18.45 Uhr
So ... nun haben die Regisseure und der BFFS endlich auch ihre eigene Schauspieler-Datenbank ... prima!
Jeder professionelle Schauspieler ist in diversen Internet-Datenbanken zu finden und meistens sogar mit einer eigenen Homepage oder zusätzlich durch die Seite seiner Agentur vertreten. Ein und dasselbe Demoband ist z. B. auf der Agentur-Homepage, bei schauspielervideos.de, über filmmakers als Link, etc. und über die Homepage des Schauspielers zu sehen.
Wieso reichen diese, meistens kostenpflichtigen, Präsenzen für Regisseure auf einmal nicht mehr aus? Zumal es ja auch die „schöne" neue Erfindung des e-Castings gibt, wo jeder Schauspieler sich beim Spiel einer Castingszene selbst aufnehmen darf - auch wenn er ein viel besseres Demoband hat.
Mir erschließt sich nicht, warum directorscast besser sein soll, als die meisten anderen Datenbanken. Bekomme ich die Garantie, dass Regisseure ausschließlich über dieses neue - durchaus als teuer zu bezeichnende - Portal besetzen? Machen sich Regisseure durch dieses Portal frei von den Besetzungsvorgaben der Sender oder Geldgeber? Und was meinen Sie mit Brückenschlag zur Industrie und Verwendung der Beiträge für soziale Projekte? Glauben Sie, das Dr. Dieter Zetsche, Vorstand Mercedes Benz, das Portal nutzt, um sich selbst einen Schauspieler für einen neuen Spot auszusuchen? Und werden Sie einen Fond einrichten, aus dem Schauspieler, die Hartz IV beziehen, finanziell unterstützt werden?
Ich habe gerade Mark Thiele und seine deutsche schauspieler & regie marketing kg gegoogelt und finde weder Informationen über ihn als Person noch eine Homepage dieser Kommanditgesellschaft.
Jeder Schauspieler muss für sich entscheiden, ob der auf diesem Portal vertreten sein möchte. Für mich ist directorscast nichts anderes die clevere Idee eines branchenfremden Marketingprofis. Er spielt gekonnt mit den Ängsten, Eitelkeiten und Schlagworten und hat es geschafft, den BVR und den BFFS vor seinen Karren zu spannen, damit Schauspieler und Agenten ihm als Zahlvieh eine weitere Einnahmequelle sichern.
Dem BVR sage ich: „Nutzt die Portale, die da sind. Dort findet Ihr alles, was ihr braucht. Und trefft Schauspieler so oft es geht - jedes Treffen bereichert Euch."
Dem BFFS sage ich: „Schützt die Schauspieler und vor Geldschneidern und werdet nicht selbst zu einem. Ihr kennt am besten die Lebenssituationen der Künstler."
Das Scholz-Film-Fernsehen-ABC plant ein weiteres Portal, auf dem sich Schauspieler präsentieren können.
Wenn das so weitergeht, haben wir bei den Schauspielern bald Vollbeschäftigung. Drehen werden weiterhin nur die üblichen Verdächtigen. Die anderen verbringen ihre Zeit damit, sich auf den diversen Portalen aktuell zu halten und arbeiten den Rest des Tages als Taxifahrer oder Kellner, um die Gebühren für alle Datenbanken aufzubringen.
Birgit Menzel - Die Agentin
Agentur und Management für Schauspiel und Regie
Eingegangen am 9. Mai um 12.00 Uhr
Ich liebe das Internet. Man braucht gar keine richtige Arbeit mehr. Man hat immer etwas zu tun. Es gibt keinen Leerlauf. Man kann sich restlos auspowern, ohne auch nur einmal die reale Welt der Arbeit betreten zu haben. Es gibt alles und von allem immer mehr: neue Programme, neue tools und immer noch eine Plattform, community oder website, die man zu bedienen hat, wenn man nicht runterfallen will vom Karussell.
Dabei sein ist alles in diesem Abenteuer-Park mit virtuellen Treppen, die kaum, dass man sie betreten hat auseinander driften, sich zwei- drei- und vierteilen. Und wie jeder Jahrmarkt ist auch dieser nicht billig. Der Eintrittspreis für die erste Treppe ist bezahlt. Aber auch die zweite, dritte, vierte ist nicht umsonst. Und wer fragt, mit welcher er denn nach oben kommt, löst höhnisches Gelächter vom Band aus.
Der Geist eines neuen Über Ich schwebt über allen und flüstert unaufhörlich: du musst, du solltest, wieso hast du noch nicht...
Neue Messungen haben ergeben, dass sich sogar die Erde inzwischen schneller um ihre Achse dreht. Mitrasen oder aussteigen, das ist hier die Frage. Ich rate als Soforthilfemaßnahme zum Mittelweg der Entschleunigung: Abwarten, beobachten und Tee trinken, bis sich der heftig umkämpfte Datenbankmarkt wieder beruhigt hat.
Dorothea Neukirchen (Autorin, Schauspielerin und Coach)
Eingegangen am 9. Mai um 18.00 Uhr
Wieviele Schauspielerdatenbanken braucht die Branche?
Letztlich wird es vielleicht darauf hinauslaufen, daß sich die Frage nach der Wahl der Datenbank genauso stellt wie
"Welchen Fotografen buchst Du?"
Soll heißen, daß der Markt riesig sein wird, und sich Qualität durchsetzt.
Das macht das Ganze sehr unübersichtlich.
Also nihilieren sich die Datenbanken selbst, wir könnten uns ruhig zurücklehnen und den Prozess in Ruhe verfolgen.
Welche Datenbank benutzt welcher Caster, Regisseur, Produzent...? ist dann jedoch die Frage, die uns peinigt, wie jetzt:
Welche Fotos will der für die Besetzung Zuständige?
Die „Werkzeuge Datenbank" werden sich unwesentlich voneinander unterscheiden können, da sie dasselbe vereinfachen sollen: Zugang zu den wesentlichen Informationen zu Schauspielern.
Gleichzeitig sind sie von der Pflege durch die Schauspieler und/oder deren Agenturen abhängig.
Ich denke, es kann niemandem verboten werden, eine neue Datenbank zu erstellen noch, sich dort anzumelden.
Die Frage nach dem Sinn ergibt sich, wenn die 143ste Datenbank an den Markt geht.
Es besteht in unserer kapitalistischen Zeit die Gefahr, daß der reiche Vogel den Wurm fängt statt des frühen.
Früh aufstehen kann jeder, reich sein... und die Chancengleichheit verschiebt sich ähnlich wie in unserem Bildungssystem.
Also könnte sich vielleicht eine Datenbank- Taskforce gründen, die vermittelnd in einer zentralen Datenbank das Ganze wieder übersichtlich macht, und die Kosten- und Chancengleichheit bewahrt.
Bei „directorcast" hatte es in meinen Augen zunächst den Anschein, daß sich die Regisseure unabhängig eine Kartei schaffen wollen, in der nach ihren Bedürfnissen Schauspieler zu finden sind.
Bei „castforward" klang es ähnlich, aus der Sicht einer der, wenn nicht der größten Produktionsgesellschaft Deutschlands.
Wenn auch hier der Beigeschmack von Zensur und Geldmacherei mitspielt.
Diesen Parteien unterstelle ich im Guten, daß sie in der jetzt bereits unübersichtlichen Anzahl von Datenbanken ein Instrument schaffen wollten, mit dem sie am besten arbeiten können.
Es wäre naiv, anzunehmen, daß Geld hier keine Rolle spielt.
Doch o.g. Produktionsgesellschaft wird kaum mit der Datenbank Geld verdienen, sondern eher mit der Vereinfachung der Besetzung aus ihrer Sicht dieses sparen wollen.
"filmakers" nimmt das Geld von den Castern und den Schauspielern. Es ist eine der, wenn nicht die erste Datenbank im deutschsprachigen Raum. Meines Wissens greifen die meisten Caster darauf zurück.
Und alle Datenbanken haben etwas, was sich von den anderen unterscheidet:
hier liegt der Fokus auf den Videos, dort bei den Produktionen, eine andere konzentriert sich auf Studenten der Filmbranche, wieder andere auf das Theater...
Es ist also jetzt schon sehr verwirrend, die Zeit ruft nach gesundem Menschenverstand...
Vielleicht macht es Sinn, daß sich alle Verbände (BVR, bffs, BVC, VdA BVP, VDS...) diesbezüglich einmal zusammensetzen, um einen gemeinsamen Weg zu finden.
Kommentar von Guido Renner
(Schauspieler/Sprecher, Mitglied im bffs und der GdBa, über den VdA in allen angeschlossenen Datenbanken vertreten)
Eingegangen am 10. Mai um 22:00 Uhr
Was prallt auf den Agenten diese Tage alles ein -:)
Gleichlaufend zum üblichen Tagesgeschäft, haben wir da nun:
- eine neue Datenbank vom BVR und BFFS
- Vollfilm ist auch noch im Rennen mit Gitta Uhlig als Turbo
- Schauspielervideos lockt ebenfalls mit Volleinträgen und einer kurz vor dem Abschluss stehenden Kooperation mit Crew United ( keiner weiß genaues )
- Filmmakers verteidigt seine Pionierstellung
- Castforward trumpft mit der Ufaholding und winkt mit Grossbildschirm Web videos
Puhhhh.....was tun?
Was für ein Datenbanksalat!
Am besten den Computer ausschalten -:)
Schauspieleragent (anonym)
Eingegangen am 11. Mai um 18:00 Uhr
Nachdem mir vor einigen Jahren von Regisseuren immer die gleiche Aussage entgegen kam „Der Cast wird uns vorgesetzt, wir haben da gar nichts zu sagen" o.ä., freut es mich umso mehr, dass sich die Situation für diejenigen, die schließlich mit unsereiner zusammen arbeiten (mussten) wieder gelockert hat und es jetzt sogar eine BVR-Datenbank mit den letzten technischen Finessen gibt. Ein drop-in für immer aktueller werdende E-Castings wird es bestimmt auch bald geben und der Vermerk des steuerlichen Wohnsitzes ist wohl für die Suche nach Supporting-Actors unabdingbar.
Fast hätte ich mich auch in dieser Datenbank mit einem bezahlten Eintrag zu verewigen gedacht. Aber wie der Zufall so spielt, kam mir ein alter Bekannter in die Quere, der mir ziemlich klar zu verstehen gab: „Schauspieler machen für sich keine Werbung ... das war schon immer so ... auch nicht in Datenbanken, wer irgendwo zahlt outet sich als chronisch unterbeschäftigter, verzweifelt nach Arbeit suchender Schauspieler und wird auch weiterhin in dieser Kategorie verbleiben. Kannste heute doch alles im Netz recherchieren ... etc. etc.".
Das hat gesessen. War ich bisher blind oder hatte er mich gerade von seiner Resignation überzeugt? Egal, ich musste es genau wissen.
So habe ich mal die 2. und 3. Reihe der Besetzung (keine HR) einiger gängiger Krimi-Formate der letzten Woche in den m.E. seriösen Internetplattformen für Schauspieler recherchiert: Tatsächlich, keine(r) der dort besetzten 24 Kollegen hatte einen bezahlten Eintrag, alles nur Basiseinträge mit Verweis auf die jeweilige Agentur. Zufall, subjektive Auswahl oder hatte mein alter Kollege einfach recht?
Wie hält es da das generell kostenpflichtige „directorscast" - wird es DIE Plattform für Kollegen, die sonst nicht besetzt werden? In welchem Licht muss ich die Aussage „es gibt vergünstigte Angebote für Agenturen und sie sollen einfach durchklingeln. Das muss man dann individuell besprechen" sehen?
Schauspielerin, die ihren Beruf durch Sprecheraufträge finanziert
Eingegangen am 20. Mai um 00:09 Uhr
Ich finde es eine Schande Schauspieler so offensichtlich abzuziehen. Die Gründe für die Berechtigung von directorscast sind völlig aus der Luft gegriffen. Wir haben eindeutig genug Datenbanken! Man sollte es schaffen, sich mit den Castern auf EINE einheitliche Datenbank, die alle Aufforderungen erfüllt, zu einigen.
Bitte anonym als Schauspieler (16 Jahre) veröffenlichen.
Möchten Sie mit einer (anonymen) Leserstimme in Kontakt treten, erstellen wir selbstverständlich gerne die Leitung.
Auf Facebook finden Sie desweiteren eine neue Diskussionsgruppe, ins Leben gerufen von der Kölner Schauspieleragentin Birgit Menzel, zum Thema: Wieviele Schauspielerdatenbanken braucht die Branche?
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