Steckbrief:
Rüdiger Schaar wurde am 26.08.1977 in Düsseldorf geboren. Nach einer abgebrochenen Schreinerlehre „...das war einfach überhaupt nichts für mich..." , holte er sein Abitur nach und absolvierte eine Ausbildung zum Steuerfachangestellten. Es folgte ein vierjähriges Studium der Wirtschaftswissenschaften mit Schwerpunkt Personalwesen und Steuerrecht an der Berlin School of Economics. Nach anschließender vorgeschriebener zweijähriger beruflicher Tätigkeit absolvierte er im Jahr 2008 schließlich seine Steuerberaterprüfung und wurde in der überregionalen Kanzlei KSW Gruppe Rechtsanwälte & Steuerberater als Partner aufgenommen. Er avancierte zum Steuerspezialisten für Klienten aus der Medienbranche und gründete zusammen mit Reinhard Knauft die auf den Medienbereich spezialisierte Kanzlei in stereo - Knauft und Schaar Steuerberater GbR.
2009 erschien dann das gemeinsame Fachbuch der beiden Geschäftspartner „Besteuerung von Medienberufen". Im gleichen Jahr riefen die beiden Kanzleigründer die Informationsplattform www.medienvorsorge.de ins Leben. Mittlerweile wurde das Team durch die beiden Steuerberaterinnen Grit Hilgenfeldt und Valeria Weiser sowie einige zusätzliche Steuerfachangestellte und Steuerfachwirte weiter verstärkt.
Des weiteren sind die Kanzleigründer regelmäßig als Gastdozenten tätig und stehen Berufsverbänden der Medienbranche bei Fragen als ausgewiesene Fachexperten zur Verfügung.
Die Berufsbezeichnung Steuerberater klingt ja zunächst einmal sehr trocken. Wie empfinden Sie Ihre Tätigkeit persönlich?
Als gar nicht so trocken und langweilig, wie man sich es anscheinend allgemein so vorstellt. In erster Linie helfen wir Mandanten in den verschiedensten Bereichen und Situationen und zeigen ihnen Lösungen auf. Das ist herausfordernd, spannend und alles andere als trocken. Dadurch, dass wir in unserer Kanzlei gerade mit vielen Künstlern zu tun haben, sind die Menschen, mit denen wir täglich zu tun haben, natürlich von Grund auf ein bisschen spannender, extravaganter, schriller, ja und manchmal auch ein bisschen verrückter. Aber gerade das macht für uns den Reiz aus. Irgendwo schwingt da bei uns wahrscheinlich auch noch der Jugendwunsch im Hintergrund, dass wir selbst gerne Musiker, Schauspieler oder Maler geworden wären. Ich muss aber ehrlicherwiese zugeben, dass wenn ich den ganzen Tag nur Buchhaltung und Belege machen müsste, mir wohl auch die Lust vergehen würde.
Wo genau liegen Ihre Tätigkeitsfelder?
Wir sehen uns nicht als Buchhalter, die die Belege fürs Finanzamt buchen, sondern als BERATER und suchen daher auch den sehr engen Kontakt zu unseren Mandanten. Und diese Kontaktpflege betreiben wir auch regelmäßig innerhalb des Jahres und nicht nur am Ende, wenn der Jahresabschluss ansteht und bereits alles gelaufen ist. Denn viele Fragen in Sachen Steuern tun sich unmittelbar auf. Unsere Mandanten fragen uns zum Beispiel VOR dem Kauf von zum Beispiel Computern, PKWs oder Immobilien, WIE sie am besten vorgehen sollen, damit sich die Anschaffung auch steuerlich nicht zum Disaster entwickelt. Unsere Betreuung geht somit weit über die klassische Steuerberatung hinaus, zum Teil handelt es sich schon um Lebensberatung, wenn der Mandant die anfängliche Scheu, die viele gegenüber Steuerberatern von Natur aus erst einmal mitbringen, abgelegt hat. Aber die klassische Steuerberatung die Buchführung, Steuererklärung, Lohnbuchhaltung sowohl von Einzelkünstlern als auch von Produktionsgesellschaften, Agenturen und Verlagen beinhaltet, gehört natürlich auch zu unserem Tagesgeschäft.
Was hat Sie als Steuerberater überhaupt in den Medienbereich geführt?
Es war sicherlich meine Ausbildungszeit in Berlin die mich geprägt hat. Die Zeit während meines Studiums und die Kontakte, die man damals geschlossen hat, sowie die Mund-zu-Mund-Propaganda waren definitiv ausschlaggebend, dass im Laufe der Zeit immer mehr Branchenleute auf uns zukamen. Vielleicht liegt es auch ein bisschen daran, dass mein Bruder selbst Journalist ist und mich von Beginn an mit vielen Fragen gelöchert hat und ich somit auch sehr schnell um die ganz speziellen Bedürfnisse dieser Berufsgruppe wusste. Das hat sich dann natürlich schnell herumgesprochen, denn Journalisten sind nun mal Meinungsbildner und Multiplikatoren. Das liegt bei ihnen einfach im Beruf begründet.
Im Laufe der Zeit hatten wir dann immer mehr Mandanten und zwar nicht nur lokale, sondern auch nationale. Und das, obwohl wir zu dieser Zeit nur unsere Niederlassung in Dormagen (Anm. d. Red.: zwischen Düsseldorf und Köln) hatten. Mittlerweile haben wir jedoch ein weiteres Büro in Berlin eröffnet und bereisen auch regelmäßig andere Städte wie Hamburg oder München, da uns der persönliche Kontakt zu unseren Mandanten, wie ich schon sagte, extrem wichtig ist.
Welche verschiedenen Berufsgruppen zählen Sie zu Ihrem Kundenkreis und welche Gruppe ist hier am stärksten vertreten?
Unser Ziel war es, die Gruppe der Künstlersozialkasse, also Künstler der darstellenden und bildenden Kunst, sowie des Wortes und der Musik anzusprechen. In letzter Zeit hat sich jedoch herauskristallisiert, dass wir vermehrt Anfragen und Informationen aus der darstellenden Kunst erhalten. Durchaus auch aus dem Grund, dass hier schon ein gutes Netzwerk vorhanden war. Wir haben beispielsweise eng mit Andi Slawinski, Gründungsmitglied des Verband deutscher Nachwuchs-Agenturen (VdNA), zusammengearbeitet und nun gemeinsam mit ihm die Entscheidung gefällt, den Verband zu unterstützen. Aber auch mit dem Berufsverband Freischreiber, in dem freie Journalisten organisiert sind‚ arbeiten wir eng zusammen. So haben wir aktuell zum Beispiel eine Servicehotline geschaltet, in der wir Fragen der Journalisten zum Thema Steuerrecht und zur Künstlersozialkasse beantworten.
Welche Probleme gibt es zum Beispiel im Nachwuchsbereich?
Beispielsweise: Mein Kind, 13 Jahre, dreht...
Die steuerliche Seite ist in diesen Fällen meist gar nicht so sehr von Belang, da diese jungen Nachwuchsschauspieler häufig unter den Freibeträgen liegen. Aber da gibt es andere Themen die wichtig sind, wie zum Beispiel die Sozialversicherung. Gerade zu diesem Thema haben wir eine Stellungnahme der Spitzenorganisation der Sozialversicherungsträger zu „geringfügiger/kurzfristiger Beschäftigung" in Hinblick auf Schauspieler durchgearbeitet und im Bereich „FAQ" auf unserer Internetseite veröffentlicht. Aber auch das Kindergeld ist bei Nachwuchskünstlern oft ein Problem. Vor kurzem kam ein 18-jähriger Rapper zu mir und fragten mich: „Krieg´ ich jetzt überhaupt noch Kindergeld, wenn wir so erfolgreich sind?". Eine Frage, die ich bei den Songtexten die er täglich so rappt, eigentlich nicht wirklich erwartet hatte.
Man sagt, Künstler haben „den Kopf in den Wolken"! Sind Sie auch der Meinung, dass diese Berufsgruppe anders an allgemeine finanzielle Fragen herangeht als z.B. ein Produzent?
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Tina Thiele studierte Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften und Kulturelles Management in Köln. Sie ist Chefredakteurin von "casting-network. Das Branchenportal". Mehr zu ihrer Person finden sie in der Rubrik: Über uns.
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