25 Jahre Verband der Agenturen. Der 1998 gegründete Verband steht nicht nur für ein Vierteljahrhundert leidenschaftlicher und engagierter Verbandsarbeit zur Stärkung und Qualitätssicherung des Berufsbilds von Künstleragent*innen und deren Anliegen. Auch die aktuellen filmpolitischen und gesellschaftlichen Herausforderungen prägen deren Agentur-Alltag. Ein herausragendes und zentrales Thema ist die Sichtbarkeit von Agent*innen und ihrem Gewerk. Darüber spricht die Agentin Ulla Skoglund (FITZ + SKOGLUND AGENTS). Die gebürtige Finnin war von 2019–2022 als Vorsitzende des VdA-Vorstandes, gemeinsam mit Esther Reinecke und Ulrich Meinhard.
Wie lange arbeitest Du schon als Agentin – und wann musstest Du zuletzt Deinen Beruf erklären?
Ich arbeite seit Mitte der 90er als Agentin. Zuerst als Mitarbeiterin von Wiebke Reed, die damals eine der erfolgreichsten Agenturen führte, und ab 1999 in der eigenen Agentur Fitz+Skoglund Agents Talentmanagement, die ich zusammen mit meiner damaligen Kollegin und Freundin Claudia Fitz gegründet habe. Diese freundschaftliche wie eben auch geschäftlich erfolgreiche Verbindung hält bis heute, und dafür bin ich sehr dankbar! Meinen Beruf als Agentin bzw. das Berufsbild („Was macht eigentlich …?“) muss ich im Grunde gefühlt täglich erklären (lacht).
Wie sichtbar sind Agent*innen heute in der Branche?
Agent*innen sind längst als wichtige Partner*innen, Dienstleister*innen und Impulsgeber*innen in der Branche nicht wegzudenken. Entsprechend diesem Stellenwert haben wir eine eigene Sektion in der Deutschen Fernsehakademie und können als Agent*innen dem Freundeskreis der Deutschen Filmakademie beitreten. Während meiner Zeit als Vorstandsvorsitzende des VdA wurden wir 2020 in den Deutschen Medienrat, der Teil des Deutschen Kulturrates ist, aufgenommen und arbeiten seitdem hier gleichberechtigt neben den anderen Mitglieder*innen in einigen Ausschüssen und Arbeitsgruppen mit. Sogar vor dem Kulturausschuss des Deutschen Bundestages sowie bei der Kultusministerin konnten wir uns zu Corona-Zeiten für unsere Belange Gehör verschaffen. Das hat das politische Gewicht des Verbands und so die Sichtbarkeit des Berufsbildes der Agent*innen erheblich und weiter gestärkt.
Was wäre, wenn es Agent*innen in der Branche nicht gäbe?
Ich denke, die Antworten darauf sind in der vorherigen Antwort gut erkennbar …
Ein großer Teil der Arbeit von Agenturen passiert (scheinbar) unsichtbar im Hintergrund. Warum müssen, warum wollen Agent*innen im „Hintergrund“ arbeiten?
Die diskrete Arbeit im Hintergrund prägt quasi entscheidend das Berufsbild der Agent*innen. Unsere Aufgabe und unser Auftrag ist es ja, nicht selbst im Rampenlicht zu stehen und über Rote Teppiche zu wandern, sondern eben im Hintergrund die künstlerischen und beruflichen Interessen unserer Klient*innen wahrzunehmen und ihnen möglichst den Rücken zu stärken. Die Öffentlichkeit für uns selbst suchen wir eher dann, wenn es um das Berufsbild der Agent*innen geht. Da auch wir einer Nachwuchsproblematik gegenüberstehen, ist die Sichtbarkeit des Berufes auch an der Stelle von großer Relevanz.
25 Jahre VdA: Wie konnte der Verband das Berufsbild der Agent*innen in den vergangenen 25 Jahren schärfen?
Vor 25 Jahren wusste kaum einer in der Branche, was ein*e Agent*in macht, auch die Erlaubnis für die private Arbeitsvermittlung musste erst hart erkämpft werden. Der VdA und die Mitglieder*innen können durchaus mit Stolz auf die Arbeit, die in einem Vierteljahrhundert geleistet worden ist, zurückblicken. Vor allem die von uns erarbeiteten und uns selbst auferlegten Qualitätsstandards zeichnen die Verbandsagenturen aus. Wer nicht im Verband ist, muss diesen nicht entsprechen. Das nehmen die Klient*innen und Geschäftspartner*innen mehr und mehr zur Kenntnis und wissen dies zu schätzen. Weitere Arbeit liegt in dem derzeit immer wichtiger werdenden Thema, die Zukunft nicht aus den Augen zu verlieren. Dazu zählen dringliche Herausforderungen wie Nachwuchs und Nachfolge. Packen wir es weiterhin an!
https://verband-der-agenturen.de/25-jahre-vda-interview-mit-ulla-skoglund/
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