Motiv: Ole Wilken (Credit: Marisa Villareale) | Karin Kleibel (Credit: Manuela Meyer)
Filmfestival Max Ophüls Preis:
Das Saarbrücker Filmfestival Max Ophüls Preis, 1980 von Albrecht Stuby gegründet, engagiert sich seit 30 Jahren für den jungen deutschsprachigen Film. Es versteht sich als wichtigstes Forum für die Förderung neuer Talente aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Mit 700 Zuschauern gestartet ist das Publikum und die Anzahl der eingereichten Filme bis heute stets gewachsen - im Jahr 2009 zählte das Festival über 37.000 Besucher. Der Film als Kunstform und durch den Namen von Max Ophüls - der in Saarbrücken geboren wurde und als einer der großen europäischen Regisseure des 20. Jahrhunderts gilt - auch die Auseinandersetzung mit einer langen Tradition deutscher Filmgeschichte stehen im Vordergrund des Festivals. Für die jungen Filmemacher/innen stellt die Teilnahme am Max Ophüls Preis einen bedeutenden Schritt in die professionelle Zukunft dar, die Wettbewerbsbeiträge zeigen, was junge Künstler/innen bewegt und mit welchen aktuellen Themen sie sich konfrontiert sehen. So bietet das Festival dem Publikum und den Fachbesuchern einen vielseitigen und zugleich fokussierten Blick auf das Filmschaffen des deutschsprachigen Nachwuchses.
Steckbrief Karin Kleibel:
Karin Kleibel betreut seit September 2008 die Pressekoordination des Filmfestivals Max Ophüls Preis. Sie betreute zunächst bei der P&W Agentur für Presse und Werbung und später freiberuflich bei Ihrer eigenen PR-Agentur Media Office Filmprojekte. Sie hat 20 Jahre Erfahrung in Konzeption, Planung und Durchführung von Pressekampagnen. Dazu gehören u.a. die Pressearbeit für den Europäischen Filmpreis sowie Produktions- und Verleihpresse unter anderem für Concorde, Kinowelt, Polygram Filmed Entertainment, Senator Film und X Verleih. In der Zusammenarbeit mit Schauspielern, Regisseuren und Produzenten hat sie praktisch erfahren, welche Faktoren bei der persönlichen Positionierung eine entscheidende Rolle spielen. Sie absolvierte eine Ausbildung zum systemischen Coach und berät seit 2003 neben ihrer Arbeit als Presseagentin Schauspieler und Regisseure zu den Themen Karriereplanung, Image und Marketing.
Steckbrief Ole Wilken:
Ole Wilken ist freiberuflicher Drehbuchautor und Producer und hat bei diversen Filmproduktionen mehrere Produktionsassistenzen und -koordinationen übernommen und gibt Filmkurse an der Universität des Saarlandes. Als Producer hat er unter anderem die Kurzfilmreihe „Heimat im Fokus der anderen" und die Festivalspots „Jeder fängt mal klein an" und „Der Nachwuchs kommt" für das Filmfestival Max Ophüls Preis 2007 und 2008 betreut. 2008 war er darüber hinaus für die Organisation und Durchführung des erstmalig eingerichteten Wettbewerbs BMW Group Förderpreis Film für mittellange Filme zuständig, sowie 2009 für die Erstauflage und Einführung der Branchentage. Beim diesjährigen Festival ist Ole Wilken neben der Koordination und Organisation der Branchentage auch für die technische Durchführung der Projektionen verantwortlich.
Das Filmfestival Max Ophüls Preis veranstaltet auch in diesem Jahr wieder die Branchentage, diesmal mit dem Themenschwerpunkt „Coaching, Casting und Schauspielführung". Wie entstand die Idee?
Karin Kleibel: Das Festival hat sich 2008 zum ersten Mal im Rahmen der Branchentage mit dem Thema „Film und Karriere" befasst und ist damit auf eine große Resonanz in der Branche gestoßen. Viele Filmschaffende, die am Anfang Ihrer Laufbahn mal beim Festival waren, haben später eine große Karriere gemacht: Til Schweiger, Andreas Dresen, Hans Weingartner, Detlef Buck, Anna Thalbach, Stefan Ruzowitzky - um nur einige Namen zu nennen. Die Festivalleitung fand es interessant zu verfolgen, was aus den ehemaligen Teilnehmern und Gewinnern geworden ist und wie sie ihre Karrieren gemacht haben.
Für das Schwerpunktthema in diesem Jahr haben sich die beiden künstlerischen Leiter Gabriella Bandel und Philipp Bräuer entschieden, weil sich die Branche auch im Schauspielbereich sehr gewandelt hat. Die Möglichkeiten und Herausforderungen des Berufs sind enorm gewachsen. Schauspieler sind ständig neu vor Entscheidungen gestellt, wie sie ihre Karriere gestalten wollen/sollen. Auf der Produktionstechnischen Seite haben sich die Bedingungen deutlich geändert, die Drehzeiten sind kürzer geworden. Drehen für Film ist anders als etwa drehen für Fernsehserien usw. Alle Filmschaffenden sind also gefordert sich immer wieder neu auf geänderte Anforderungen einzustellen, das erfordert gleichermaßen ständiges Training. Dafür sind Coaches sinnvoll und hilfreich - deshalb das Schwerpunktthema „Coaching, Casting und Schauspielführung".
Der Messetag, der im Rahmen der Branchentage stattfindet, befasst sich aber ausschließlich mit dem Thema Coaching?
Ole Wilken: Das ist richtig. Als wir eine erste Pressemitteilung zum Schwerpunktthema veröffentlicht haben, bekamen wir postwendend zahlreiche Reaktionen. Insbesondere aus der Coachingbranche, so dass wir kurzerhand beschlossen haben einen Messetag zum Coaching zu veranstalten, um den Coaches die Möglichkeit zu geben, sich in Saarbrücken dem Nachwuchs zu präsentieren und über die konkrete Coachingarbeit und die Vorteile von Coaching zu informieren.
Warum ist Coaching Ihrer Meinung nach hierzulande immer noch nicht so verbreitet?
K.K.: Da hat sich in den letzten fünf Jahren wahnsinnig viel getan, was übrigens auch ein Grund für den Themenschwerpunkt war. Mittlerweile geben immer mehr prominente Schauspieler zu, dass sie einen Coach haben. Tatsächlich gab es immer schon Schauspieler, die sich auf bestimmte Rollen mit einem Lehrer vorbereitet haben. Außerdem finde ich es wichtig, dass sich Kreative mehr mit dem Warum und Wie ihrer Arbeit auseinandersetzen und damit, wie sie das ihrem Publikum, der Öffentlichkeit, vermitteln. Dafür gibt es inzwischen auch viele gute Coachingangebote und Workshops.
O.W.: Ich glaube, dass es etwas Zeit braucht, bis sich das Bewusstsein durchsetzt, dass man sich als Filmschaffender allgemein, aber ganz besonders als Schauspieler, auch wirksam verkaufen können muss. Coaching in all seinen Facetten ist neben der handwerklichen Weiterbildung und -entwicklung ein wichtiger Baustein zu Erwerb und Umsetzung einer „Verkaufsstrategie". Ich sehe den Ruf von Coaching gar nicht so pessimistisch, sondern denke, dass wir hier auf dem richtigen Weg sind. Wenn wir mit den Branchentagen einen kleinen Beitrag zu einer breiteren Wahrnehmung von Coaching leisten können, sind wir sehr zufrieden.
Gab es bereits Messetage auf dem Filmfestival?
O.W.: Mit dem „Messetag: Coaching" betreten wir thematisch Neuland, allerdings ist das Filmfestival Max Ophüls Preis ja traditionell eine der ersten Kontaktbörsen der Branche des Jahres - nach Speed-Dating und Branchentagen allgemein, bieten wir mit dem Messetag eine neue Form des Informationsaustausches an.
An wen richtet sich der Messetag?
K.K.: Dem Thema entsprechend an Schauspieler, Coaches aber natürlich auch an Produzenten, Redakteure und Regisseure.
O.W.: Prinzipiell soll ein Bewusstsein für Coaching geschaffen werden, eine Notwendigkeit, wenn man die Resonanz auf die Ankündigung des Schwerpunktthemas betrachtet.
Was erwartet den Besucher genau?
O.W.: Der Messetag am 22. Januar wird um 12:00 Uhr mit einer Informationsveranstaltung zum Thema „Was ist Coaching" eröffnet. Monika Schubert vom Acting Studio Berlin wird stellvertretend für Coaches gemeinsam mit Schauspieler- und Regievertretern ganz allgemein erötern, welchen Sinn Coaching hat, warum sich Schauspieler coachen lassen sollten und welch weites Feld Coaching abdeckt. Als weitere Gäste sind die Regisseurin Brigitte Bertele und die Schauspielerin Luisa Wietzorek eingeladen. Diese Veranstaltung wird moderiert von Tina Thiele von casting-network. Ausgehend von diesen Informationen werden ab 14:00 Uhr die Messestände eröffnet. Hier können sich Regisseure über die Funktion und Wirkungsweise von Coaching informieren, um Coaching nicht als Konkurrenz zu ihrer Regieleistung zu sehen, Schauspieler könnnen sich über das breite Spektrum von Coaching informieren und sich ihren Coachingschwerpunkt für das Jahr 2010 zielgerichtet heraussuchen und den Coaches bieten wir eine Plattform, sich und ihren Coachingansatz zu präsentieren. Das alles in einem lockeren Rahmen im Europabahnhof Saarbrücken auf einer Etage mit 15 Räumen.
Wer präsentiert sich auf den Messeständen?
O.W.: Wir versuchen mit der Zusammenstellung der Messestände das breite Spektrum an Coachingmöglichkeiten vorzustellen: Personality Coaching, PR- und Marketingcoaching, Casting- und Bewerbungstraining, aber auch klassisches Schauspielcoaching (von Method Acting bis zur konkreten Rollenvorbereitung).
Warum sind gerade diese drei Themenschwerpunkte - Coaching, Casting und Schauspielführung - zusammengefasst worden?
K.K.: Das gehört durchaus zusammen. Viele Schauspieler lassen sich für Castings coachen. Bei Schauspielführung liegt es auf der Hand: wie geht ein Schauspieler mit seiner Rolle um? Wie bereitet er sie vor? Ein wichtiger Bereich beim Coaching ist Kameratraining, weil die Schauspielschulen immer noch sehr Theaterorientiert sind.
Wie wird das Thema „Schauspielführung" behandelt? Werden auch Regisseure vor Ort sein?
O.W.: Das Thema „Schauspielführung" wird in Form von Masterclasses im Rahmen der Branchentage vertreten sein: Juliane Köhler und Dani Levy werden vor dem Hintergrund Ihrer Karrieren sowohl aus Schauspieler-, als auch aus Regieperspektive über „Schauspielführung" sprechen. Eine dritte Masterclass zum Thema aus beidseitiger Perspektive wird von Marco Kreuzpaintner und Robert Stadlober angeboten.
Was ist zum Thema Casting geplant?
K.K.: Zum einen wird in Kooperation mit ProSaar Medienproduktion und der Schauspielagentur Being-Cast ein Casting der Haupt- und Nebenrollen für aktuelle Produktionen des Saarländischen Rundfunks durchgeführt.
O.W.: Daneben werden wir in einer Case Study anhand eines aktuellen Fallbeispiels aus Sicht der Produktion beleuchten, welche Anforderungen bei einem seriösen Casting gestellt werden. Zu Gast sind hier die Schauspielerin Edita Malovcic und der Casting Director Emrah Ertem, die anhand von Til Schweigers Film "Zweiohrküken" Einblicke in die Funktionsweise von Castings geben.
Welcher Aspekt beim Casting interessiert Sie persönlich am meisten?
K.K.: Mich interessiert am meisten, wie es den Schauspieler gelingt in dieser (meist) sehr komprimierten Zeit zu vermitteln, dass sie der richtige Typ für diese Rolle sind. Da geht es nie nur um das Spiel oder Technik, da gehört noch mehr dazu, ein Bewusstsein für die eigenen Stärken und für die eigene Persönlichkeit zum Beispiel.
O.W.: Beim Casting finde ich es besonders interessant, wie sich aus einem Pool von Kandidaten die Besetzung für einen Film herauskristallisiert, welche Entscheidungsträger welche Argumente für oder wider eine Besetzung vorbringen. Dem großen Puzzle „Film" wird durch das Casting erstmals Leben eingehaucht - die Geschichte bekommt Gesichter. Das finde ich unglaublich spannend.
Die Akkreditierung für das Festival ist ja bereits im Dezember abgelaufen. Kann man sich auch nachträglich noch akkreditieren?
K.K.: In begründeten Ausnahmefällen ist eine Akkreditierung noch möglich. Die Veranstaltungen der Branchentage können aber auch ohne Akkreditierung besucht werden. Hier genügt meist eine einfache Anmeldung per E-Mail.
Welche Highlights erwarten den Zuschauer dieses Jahr noch auf dem Filmfestival Max Ophüls Preis?
K.K.: Neben dem Herzstück des Festivals, den Wettbewerbsreihen, bietet das Festival auch in diesem Jahr wieder ein breitgefächertes Programmspektrum an Filmen, wobei für uns der Nachwuchs natürlich im Mittelpunkt steht. In der Wettbewerbs-Jury sitzt neben Marco Kreuzpaintner, Thomas Woschitz, Thomas Imbach und Simon Verhoeven auch Iris Baumüller-Michel | BVC (für Anja Dihrberg), womit Casting auch hier prominent vertreten ist.
O.W.: Desweiteren wird es im Rahmenprogramm der Branchentage ein Coaching vom Acting Studio Berlin mit Monika Schubert geben. Auch unser bewährtes Speed-Dating steht wieder auf dem Programm. Hier werden nach vorheriger Anmeldung 10- bis 15-minütige Treffen zwischen den Fachbesuchern organisiert. Zum Abschluss des Festivals freuen wir uns auf die Preisverleihung mit anschließender Filmparty, die allen Besuchern offensteht. Karten dafür können an allen Vorverkaufsstellen erworben werden, Restkarten gibt es eventuell noch an der Abendkasse.
Vielen Dank für das Gespräch!Angebot.
Kommen Sie casting-network auf dem Messestand besuchen!
Angebot:
Branchenportal casting-network | Castingnetzwerk | Informationen aus dem gesamten Castingbereich | Schauspielschulkurse:
Schauspielermarketing
Vorstellung: cast-box (Werkzeug für Caster und Bewerber zur Vereinfachung und Verbesserung der Kommunikation im Casting-Prozess) In diesem Zusammenhang bietet Tina Thiele den Schauspielern einen „Web-Check" an, in dem die Präsenz im Internet (eigene Website, Agenturwebsite, Datenbanken, youtube, etc..) analysiert und auf Optimierungsmöglichkeiten hingewiesen wird.
Schauspieler können ihre „analogen" Schauspielerunterlagen und eine Liste, wie sie im „visuellen Netz" vertreten sind, mitbringen.
Ort: Europabahnhof ab 14.00 Uhr-18.00 Uhr
Weitere Informationen: www.max-ophuels-preis.de
Einen Zusammenschnitt der Branchentage finden Sie demnächst auf www.casting-network.de | cn-klappe: Sehen!
Im Anhang finden Sie das ausführliche Programm der Branchentage und Informationen zur Anmeldung.
Einige Veranstaltungen sind bereits ausgebucht und dort auch schon vermerkt. Der Anhang wird täglich neu aktualisiert.
Anhang ansehen / runterladen:
Tina Thiele studierte Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften und Kulturelles Management in Köln. Sie ist Chefredakteurin von "casting-network. Das Branchenportal". Mehr zu ihrer Person finden sie in der Rubrik: Über uns.
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