Als Schauspielerin und Aktivistin engagiere ich mich für Inklusion und die Rechte von Menschen mit Down-Syndrom. Ich habe das Down-Syndrom, deshalb bin ich anders als die meisten Menschen. Ich habe nicht 46, sondern 47 Chromosomen. Das Chromosom 21 ist bei mir 3-fach vorhanden. Ich bin ein sehr interessierter Mensch und lebe sehr gerne. Seit dem großen Erfolg des Films „Be my Baby“, in dem ich die weibliche Hauptrolle spiele, ist das Schauspiel in Film und Fernsehen zum wichtigsten Part meines Lebens geworden. „Be my Baby“ hat 2014 und 2015 viele Preise gewonnen, und ich habe 2016 den Schritt in eine TV-Serie geschafft. Im Film „Ich auch“ (Casting: in eigener Regie), der auf dem Filmfestival gezeigt wurde, spiele ich die „Annika“. Total gerne würde ich auch einmal in einem Krimi mitspielen.
Vom 26. bis 28.08.2022 lief in Hamburg das 5. Kurzfilmfestival Klappe auf! mit dem Motto „Achterbahn“ unter der Schirmherrschaft von Fatih Akin. Leider war er nicht persönlich da, aber es gab ein Grußwort von ihm.
„Endlich finden Filmfestivals wieder im Kino vor Publikum statt. Und Klappe Auf! ist auch gar nicht anders möglich, weil es live so viel zu bieten hat – eine sehr durchdachte Umsetzung der Barrierefreiheit, die alle Einschränkungen berücksichtigt und natürlich ein tolles Programm. Dieses Jahr steht die Filmauswahl unter dem Thema „Achterbahn“ und ich könnte mir kein treffenderes Motto vorstellen, um die Höhen und Tiefen zu beschreiben, die wir alle in der Pandemiezeit durchlebt haben. Aber nach so langer Zeit, in der wir lernen mussten, uns abzusondern, ist der Weg zurück zum gemeinsamen Kinoerlebnis nicht einfach. Ich wünsche dem Festival neugierige, unternehmungslustige Besucher, die dieses für Hamburg nach wie vor außergewöhnliche Angebot annehmen und sich drei Tage auf ein rasantes, lustiges und bewegendes Kurzfilm-Abenteuer einlassen. Enjoy the ride!“ (Grußwort Fatih Akin Klappe Auf! Kurzfilmfestival 2022)
Veranstalter war die Ev. Stiftung Alsterdorf, deren Vorständin Hanne Stiefvater natürlich auch vor Ort war. Sie sprach mich direkt auf unseren Film an, und ich freute mich über ein nettes Gespräch mit ihr.
Das Klappe auf! Kurzfilmfestival ist wirklich ein inklusives Festival, bei dem niemand ausgegrenzt wird.
Das Kino ist barrierefrei und kann deshalb auch gut von Rollstuhlfahrern besucht werden.
Es wird von Menschen mit und ohne Behinderung geplant und organisiert. Zur inklusiven Jury gehörten auch Mitglieder mit Sehbehinderung und Hörbehinderung.
Fast 2.500 Filmschaffende aus 105 Ländern hatten ihre Filme eingereicht. Insgesamt kamen 34 Filme davon in den Wettbewerb.
Ich freute mich sehr, dass der Film „Ich auch“ vom Medienprojekt Wuppertal mit dabei war. Schließlich hatte ich da mitgespielt.
Die verschiedenen Dokumentar-, Spiel-, Animations-, Experimentalfilme und Musikvideos sorgten für Spannung.
Alle Filme wurden mit einer Audiodeskription und Untertiteln für Hörgeschädigte gezeigt. Für die Audiodeskription konnte man sich Kopfhörer ausleihen.
Gebärden und Schriftdolmetscher standen für die Gespräche zwischen den Filmen, für die Eröffnung und die Preisverleihung zur Verfügung.
Leider konnte ich bei der Eröffnungsfeier nicht mit dabei sein, weil ich in Berlin ein Engagement bei der Parieté Gala hatte.
Deshalb konnte ich unseren Film „Ich auch“, in dem ich die „Annika“ gespielt habe, leider nicht gemeinsam mit dem Publikum ansehen.
Ich finde es immer sehr schön, wenn ich live die Reaktion der Zuschauer miterleben kann.
Bild aus: „Ich auch“ | Bild aus: „Ich auch“ |
Umso mehr freute ich mich, dass ich am zweiten Filmfesttag dabei sein konnte und den Regisseur Konstantin Koewius, den Kameramann Sebastian Bergfeld und mehrere Schauspieler*innen des Teams begrüßen konnte. Das Wiedersehen war so schön.
Das Nachmittagsprogramm konnte ich dann ansehen. Es war sehr beeindruckend. Ich staunte, wie vielfältig das Programm war.
Wir bekamen Stimmzettel und sollten die Filme bewerten. Das war gar nicht so einfach, weil die Filme sehr unterschiedlich waren. Dokumentarfilme, Spielfilme, Animationsfilme, Musikvideos und Experimentalfilme kann man ja eigentlich nicht miteinander vergleichen. Irgendwie war jeder Film auf seine Art etwas ganz Besonderes.
Außerordentlich interessant fand ich immer die Gespräche mit den Filmschaffenden im Anschluss an den jeweiligen Film. So konnten wir viel über den Hintergrund erfahren.
Am Samstagabend gab es eine Party im Schrödingers, da sollte es die Verleihung des Teampreises geben. Die Stimmung war toll, wir hatten die Gelegenheit, uns untereinander auszutauschen, und auch für das leibliche Wohl war gesorgt. Natürlich gehörten auch Musik und Tanz dazu.
Dann kam es zum Höhepunkt. Das Organisationsteam machte sich auf den Weg zur Preisverleihung. Das war ganz schön spannend. Jeder hatte ein Blatt in der Hand mit einem Buchstaben darauf. Dann stellten sie sich im Halbkreis um unseren Tisch. Es dauerte eine Weile, bis wir begriffen, was das bedeutete. Wir begannen zu lesen, was da stand und konnten es kaum glauben, als gleichzeitig verkündet wurde, dass unser Film „Ich auch“ von dem inklusiven Klappe-Auf-Team ausgezeichnet wurde. Wir freuten uns riesig und fingen an zu jubeln.
Auch am Sonntag gab es tolle Filme zu sehen, und nachmittags wurde es noch einmal ganz besonders spannend. In einem Tourette-Spezial konnten wir erfahren, was es bedeutet, mit Tics zu leben. Schließlich gibt es da auch viele Vorurteile, und eigentlich denken wir immer an unkontrolliertes Fluchen, Be- schimpfungen und ungewollte Bewegungen.
Höhepunkt des gesamten Festivals war natürlich die Preisverleihung am Sonntagabend ab 18:00 Uhr. Da sollten auch noch einmal die Gewinnerfilme gezeigt werden.
Die Spannung stieg, und die Stimmung war großartig. Und dann geschah das Unfassbare. Der Film „Ich auch“ hatte dem Publikum so gut gefallen, dass er auch diesen Preis bekam.
Die Überraschung war so groß, dass wir sprachlos waren und es kaum glauben konnten. Unser Film hatte doch tatsächlich zwei Preise bekommen!
Carina im Klappomat © privat | Teampreis und Publikumspreis © privat |
Natürlich freuten wir uns auch mit den Preisträger*innen der Jurypreise für:
Die Animationen „Wochenbett“ von Henriette Rietz und „Meister des Lichts“ von Stefan Vogt sowie die Dokumentationen „Nacht über Keppler 452b“ von Ben Voit und „Der Telefonvoyeur 2.0“ von Werner Biederann.
Spaß hatte ich auch mit dem Klappomat. Man lernt, wie Filme bearbeitet werden müssen, damit sie für alle Menschen verständlich sind. Da konnte ich mich doch tatsächlich auf spielerische Weise mit Audiodeskription und erweiterten Untertiteln beschäftigen.
Eine besondere Neuheit gab es auch noch: adOHRi, eine App, die die Audiodeskription ohne Zeitverzögerung parallel zum Film startet.
Der Ton wird dann über die Kopfhörer des Mobiltelefons übertragen.
Das 5. Klappe auf! Kurzfilmfestival war wirklich eine gelungene Veranstaltung. Herzlichen Dank an alle, die dies ermöglicht haben. Sie haben eine vorbildliche Arbeit geleistet.
Schön war es auch, bekannte Gesichter zu sehen und neue kennenzulernen.
Ich dachte ja immer, dass die Nordlichter etwas kühl sind, aber der Empfang war so warmherzig, und ich bin sehr dankbar, dass ich dabei sein durfte.
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