Der Deutsche Schauspielerpreis
Die Grundidee:
Der Deutsche Schauspielerpreis wurde vor zwei Jahren vom Bundesverband der Film- und Fernsehschauspieler e.V. (BFFS) ins Leben gerufen und während der Berlinale 2012 zum ersten Mal verliehen. Die Preisverleihung ist eine Non-Profit-Veranstaltung, die nur durch ein breites ehrenamtliches Engagement der Schauspielerinnen und Schauspieler, zahlreicher Freunde und Unterstützer, Förderer und Sponsoren ermöglicht wird.
Er ist eine Auszeichnung von Schauspielern für Schauspieler, er spiegelt den besonderen Blickwinkel von Schauspielern und würdigt Persönlichkeiten, die in besonderer Weise und nachhaltig inspirieren, die Raum für Kreativität schaffen und Horizonte erweitern, die sich für den deutschen Film als Kulturgut und für die Schauspielkunst einsetzen.
Steckbrief Thomas Schmuckert
Thomas Schmuckert, geboren am 1. April 1965, ist ein deutscher Schauspieler, Hörspiel- und Synchronsprecher. Nach dem Schauspielstudium, u.a. an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin, folgten Theaterengagements und Gastauftritte in ganz Deutschland, aber auch in Luxemburg und in Philadelphia (USA). Seit 1994 arbeitet Thomas Schmuckert auch für Film und Fernsehen und war bereits in beliebten Reihen und Serien wie Tatort, Wilsberg, SOKO Köln, Der Staatsanwalt, aber auch in Kinofilmen wie Last Minute oder Kaptn Oskar zu sehen. Seine Stimme ist in zahllosen Kinofilmen, Serien, Hörspielen und Hörbüchern zu hören. Als Sprecher der Titelfigur „Dorian Hunter” in der gleichnamigen Hörspielserie erhielt er 2009 den Hörspiel Award, beim International 48 Hour Film Projekt: Berlin die Auszeichnung als „Bester Schauspieler” für den Kurzfilm „Big Shoes”. Seit 2007 ist er Vorstandsmitglied im Bundesverband der Film- und Fernsehschauspieler e.V. (BFFS) und Mitinitiator des Deutschen Schauspielerpreises.
Vorhang auf für die dritte Runde des Deutschen Schauspielerpreises. Wie viel Aufwand ist es, einen solchen Preis zu veranstalten?
Es ist jedes Mal wie die Besteigung des Mount Everest. Man steht davor und denkt, das schaffst Du nie! Wir machen das ja ehrenamtlich neben unserem Beruf als Schauspieler. Aber am 10. Februar wird sich bereits zum dritten Mal der Vorhang für den Deutschen Schauspielerpreis heben. Im wunderschönen Stage Theater des Westens in Berlin, einem der schönsten Theater der Stadt.
Was gehört alles dazu, diesen Preis zu organisieren?
In erster Linie natürlich, die Gelder zu beschaffen, sprich, die Finanzierung zu sichern. Die richtigen Sponsoren und Kooperationspartner auch für die nächsten Jahre zu finden, nimmt einen großen Teil der Zeit ein! Besonders bei einem so jungen Preis. Die Filmsichtungen, die Juryarbeit, die Suche nach der passenden Location. Die heiße Phase der Vorbereitung beginnt im Herbst mit der Organisation es ganzen Events. Dann beginnen die Vertragsverhandlungen, Ortsbegehungen und Planungen der technischen Abläufe für die Durchführung des Events. Parallel läuft das Einladungsprozedere, die Pressearbeit, die Organisation der Preisvergabe, die Technikbesprechungen und, natürlich ganz wichtig, die künstlerische Planung: Wie läuft die Verleihung ab? Welche Künstler treten auf? Wer moderiert?
Wie viele Menschen, schätzt Du, sind insgesamt – vom engen Kern bis zu den Zuarbeitern – beteiligt?
Oh, sehr viele! Die Projektleitung wird in diesem Jahr von mir zusammen mit Michaela Niemeyer verantwortet, die wir extern als Projektmanagerin an Bord geholt haben. Ebenfalls zum Kernteam gehört Hans-Werner Meyer. Er organisiert die Juryarbeit. Mit ihm habe ich die inhaltlichen und künstlerischen Abläufe geplant, vom Programmheft, über die Laudatorenauswahl bis hin zum Bühnenprogramm. Dann gibt es die Mitarbeiter der BFFS-Geschäftsstelle, rund um unseren geschäftsführenden Justiziar Bernhard Störkmann, die uns tatkräftig und mit unendlicher Geduld unterstützen. Antoine Monot jr. betreut dramaturgisch die Zuspieler für die Nominierten. In irgendeiner Weise ist fast der gesamte BFFS-Vorstand beteiligt. Zusätzlich agieren unsere Agenturen: angefangen bei unserer Eventagentur, über unsere Presseagentur, unsere Werbeagentur bis hin zur Technikagentur. Ein riesiger Stab von Leuten. Je näher die Preisverleihung rückt, desto mehr kommen hinzu. Nicht zu vergessen, die vielen Schauspielerinnen und Schauspieler aus den Reihen des BFFS, die den Shuttle- oder Maskenservice organisieren, Animationen kreieren oder am Abend selbst mit den Vorstandsmitgliedern die Gäste begrüßen und betreuen. Uns ist es wichtig, eine persönliche, herzliche, bodenständige, ja familiäre Atmosphäre zu schaffen.
Beschreibe doch mal die letzten sechs Wochen. Wie gestaltete sich aktuell Dein Arbeitsalltag und was ist dabei das Anstrengendste?
(lacht) Der Alltag ist davon geprägt, dass Freizeit ein Fremdwort ist. Wenn nachts um 2 Uhr noch Emails eintrudeln, spürt man den bienenfleissigen Gemeinschaftssinn, nicht nur dem Schlaf zu trotzen, sondern alles zu tun, um einen gemeinsamen Traum zu verwirklichen.
Also wie beim Casting?
(lacht) Genau! Die Hoffnung auf den einen großen Hauptsponsor oder reichen Mäzen, der uns aus Liebe zur Schauspielkunst gibt, was wir brauchen, hat sich in diesem Jahr noch nicht erfüllt. Insofern ist es ein Patchwork aus Förderern, Kooperationspartnern und Sponsoren. Und der großzügigen Unterstüztung unserer Mitglieder, denen wir nicht genug danken können...
Magst Du vielleicht auch erzählen, was Spaß macht?
(lacht) Ich finde es einfach großartig, dass dieser Preis überhaupt ins Leben gerufen wurde und wir ihn als Verband auf die Beine stellen konnten. Der erste Preis von Schauspielern für Schauspieler! Das ist ein unglaublicher Motivationsschub gewesen. Wie so etwas inhaltlich wächst, wie eine intensive und konstruktive Auseinandersetzung in den Jurys stattfindet und unter den Mitgliedern bei den Screenings der Nominiertenfilme. Das ist etwas ganz Beglückendes. Am meisten freut mich, dass eine Diskussion in Gang kommt über die Qualität schauspielerischer Arbeit. Die Qualitätsmaßstäbe sind in den letzten Jahre erodiert, in der Öffentlichkeit bis hinauf in manche Produktionsetagen – allen voran durch die Flut von Castingshows , Dokusoap- undScripted-Reality Formaten. Eine wichtige Aufgabe des Deutschen Schauspielerpreises ist es, dieser Entwicklung entgegenzusteuern und ein Zeichen für Qualität zu setzen.
Ein wunderbarer Übergang zu der Frage: Wie ist die Idee zu diesem Preis entstanden oder provokant gefragt: Warum noch ein Preis?
Genau dieser Preis war nötig, weil die schauspielerische Tätigkeit in der Regel von außen beurteilt wird und die Kriterien hauptsächlich fachfremde, subjektive und wirkungsbezogene sind. Wer aber könnte schauspielerische Leistungen besser beurteilen als diejenigen, die diesen Beruf ausüben, also unsere Schauspielkollegen? Unser Vorbild waren die Screen Actors Guild Awards, die unter Schauspielern beinahe ein höheres Ansehen genießen als die Oscars. Es ist ein Preis von Schauspielern für Schauspieler und spiegelt unseren besonderen fachlichen Blickwinkel auf schauspielerische Leistungen. Es ist zudem der einzige Preis, der keine Unterscheidung macht zwischen schauspielerischer Arbeit im Kino und im Fernsehen.
Wobei es uns nicht um eine reine Leistungsshow á la höher, weiter, schneller geht. Im Zentrum des Preises steht die Frage: wer hat uns mit seinem Spiel inspiriert? Diese Frage zwingt zu einer ganz persönlichen Haltung. Inspiration bedeutet auch, dass Leistungen kantiger, eckiger und unbequemer sein können. Es geht darum, Horizonte zu öffnen, Anregungen und Denkanstöße zu liefern, Dinge in Frage zu stellen und damit eine Wirkung zu erzielen, die weit über die Preisverleihung im Februar hinausgeht.
Ich glaube aber auch, dass, bei all der doch sehr trockenen Materie wie Tarifverhandlungen, Kinoerlösbeteiligungen, Arbeitslosenversicherung, der Verband durch den Preis das Kreative in den Mittelpunkt rücken kann.
Richtig, es geht um den Kern und Wert unserer Arbeit, das Kreative, Künstlerische in den Vordergrund zu stellen und zu würdigen.
Wie erfolgt eigentlich die Preisvergabe; angefangen von der Nominierung bis zu Verleihung?
Das sind viele aufeinander folgende Schritte. Wir haben bereits im Frühjahr unsere Mitglieder aufgefordert, sich Filme im Kino oder Fernsehen anzuschauen und, wenn sie berührt waren oder ihnen eine besonders inspirierende schauspielerische Leistung auffiel, uns diese Filme vorzuschlagen. Dafür haben wir ein Onlineformular eingerichtet.
Vorschläge konnten aber nur BFFS-Mitglieder machen?
Nein! Alle Filmschaffenden haben die Möglichkeit, Vorschläge zu machen.
Ach wenn ich das gewusst hätte...
Gut, dass Du das ansprichst! Wirklich alle aus der Branche sind hier eingeladen. Also zögere bitte nicht uns nächstes Jahr Vorschläge zu senden. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass wir beispielsweise mit dem Deutschen Fernsehpreis und der Vorauswahljury des Deutschen Filmpreises gut zusammenarbeiten und uns austauschen. Und wir schauen natürlich überall, was in dem Jahr an Besonderem gelaufen ist. Dann fordern wir auch diese Werke, unabhängig von den Vorschlägen der Mitglieder, an. Wir müssen sicher gehen, dass wir einen möglichst breiten Fokus haben.
Ihr fordert also von den Produktionsfirmen diese Filme an und die kommen dann kistenweise in der Berliner BFFS-Zentrale an?
Richtig! Es sieht dann aus, als hätten wir ein Speditionslager oder würden eine Videothek aufmachen.
Wer bestimmt die Jurys?
Die Hauptjury wird zur Hälfte von den BFFS-Mitgliedern selbst gewählt. Die Kolleginnen und Kollegen, die für die Jury kandidieren wollen, präsentieren sich den Mitgliedern mit einer kurzen Bewerbung. Die Wahl fiel dieses Jahr auf: Sarah Sommerfeld, Esther Esche und David Zimmerschied.
Der andere Teil wurde vom BFFS-Vorstand bestimmt. Unter der Leitung von Heikko Deutschmann sind das Christine Urspruch und Robert Stadlober. Zudem haben wir dieses Jahr eine zweite Jury aufgestellt, da der Deutsche Schauspielerpreis seine Kategorien erweitert hat. Für die neuen Preiskategorien „Beste Schauspielerin/Bester Schauspieler in einer komödiantischen Rolle“ und „Bestes Ensemble TV-Serie“ wählten die BFFS-Mitglieder Thomas Darchinger, Hanno Friedrich, Oliver Wnuk und Charlene Beck in die Jury. Den Juryvorsitz hat Thomas Darchinger übernommen. Ich weiß nicht, wie sie es geschafft haben, sich diese Unmengen an Material anzuschauen. Ich glaube, es waren über 250 Film- und Fernsehwerke. Ihrem unglaublichen Einsatz zollen wir höchsten Respekt und Dank.
Es wird also noch lustiger in diesem Jahr?
Gar nicht so leicht nach Milan Peschels Zwerchfell erschütternder Laudatio im letzten Jahr (schmunzelt).
Uns ist die Komödie oder besser gesagt die Auszeichnung komödiantischer Leistungen ein Herzensanliegen, denn hierzulande kommen sie oft zu kurz oder ziehen im Zweifelsfall bei Preisvergaben gegenüber dem Drama den Kürzeren. Mit dem neuen Preis „Bestes Ensemble TV-Serie“ stoßen wir ein Tor in Richtung serieller Fernsehformate auf. Denn gegenüber Schauspielern im Kino oder in TV-Movies haben Serien-Schauspieler weniger Chancen. Dies liegt nicht am schauspielerischen Können, sondern schlicht und einfach an den anderen Produktionsbedingungen, dem diese Formate unterworfen sind. Vor allem dem Tagespensum und der Geschwindigkeit, mit der hier gedreht wird.
Lass uns noch mal das Pferd von hinten aufzäumen: Wie viele Preise wurden damals vor drei Jahren vergeben?
Im ersten Jahr gab es sieben Preise. Im zweiten Jahr kam unser heißgeliebter Preis „Starker Auftritt“ dazu. Dieser wird vergeben, wenn es jemand schafft, in ein, zwei Szenen eine derartige schauspielerische Punktlandung hinzulegen, dass einem die Spucke wegbleibt und man einfach sagt: „Wow, was für ein starkerAuftritt!“ Außerdem haben wir im letzten Jahr die Kategorie „Bestes Ensemble Kino/TV-Movie“ eingeführt. Wie sagte schon Aristoteles: Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.
Wer sind die Ehrenpreisträger?
In diesem Jahr bekommt Senta Berger den „Ehrenpreis fürs Lebenswerk“. Senta Berger zeigt, wie mein Kollege Hans-Werner so schön formuliert hat: „Menschen mit Würde und Verletzlichkeit, mit Humor und innerer wie äußerer Schönheit, verkörpert Mut, steht mitten im Leben, hat darüber hinaus durch ihren Einsatz der Filmbranche weit mehr zurückgegeben, als sie von ihr bekommen hat.“
„Der Ehrenpreis Inspiration“ ist ganz stark auch ein politischer Preis des Verbandes, weil er an jemanden geht, der uns kreative Freiräume eröffnet, der sich um den Film als Kulturgut verdient gemacht hat. Günther Rohrbach ist eine solche Persönlichkeit und war schon vieles in seinem Leben: Filmkritiker, Mitbegründer eines dritten Programms, Chefredakteur, Produzent, und an der Seite von Senta Berger, Mitbegründer und erster Präsident der Filmakademie. In all diesen Eigenschaften war er weniger ein Funktionsträger als eine Ära. Auf jedem seiner Posten ist er stets ein Krieger für den Film gewesen, mit heißem Herz und kühlem Kopf. Solche Persönlichkeiten werden immer seltener.
Wer bestimmt den oder die beiden Ehrenpreisträger?
Wir hören uns bei den Kollegen um, erhaltenVorschläge und sieben aus. Aus dem was sich herauskristallisiert, wählt dann der BFFS-Vorstand aus.
Lass mich noch mal für alle Kritiker da draußen fragen: Die Preisverleihung ist ja doch sehr pompös und nicht alle BFFS- Mitglieder erhalten eine Einladung. Warum nicht Kartoffelsalat mit Bockwurst?
Kartoffelsalat hatten wir wirklich nicht im letzten Jahr, dafür die ungemein leckere Currywurst von Curry 36. Aber im Ernst. Herausragende, inspirierende schauspielerische Leistungen verdienen einen würdigen Rahmen. Und was ist da stimmiger als ein schönes Theater als der Ursprungsort unserer Kunst und wo die meisten von uns die erste Bühnenluft geschnuppert haben? Dass wir leider nicht alle BFFS-Mitglieder einladen können, betrübt uns selbst am meisten und ist dem unglaublichen Wachstum unseres Verbandes geschuldet. Einen Ort zu finden, in den 2.500 Mitglieder plus Filmbranche, Preisträger, Laudatoren, Jury und Nominierte, Gäste aus Kultur und Politik hineinpassen, ist kaum möglich und schon gar nicht bezahlbar. Wir sind auf der Suche nach einem System, das allen Mitgliedern ermöglicht, in einem bestimmten Turnus dabei sein zu können. Das ist übrigens in anderen Ländern nicht anders.
Was ist neu und was bleibt altbewährt?
Altbewährt bleiben die Kategorien, die wir seit dem ersten Jahr schon haben, denn diese sind inklusive unserer besonderen Spezialpreise, haben sich bewährt. Dazu kommen die vorhin erwähnten neuen Kategorien. Was sich ebenso bewährt hat ist, dass auch in diesem Jahr das musikalische Rahmenprogramm wieder unter dem Motto steht: von Schauspielern für Schauspieler. Neu war bisher immer das Haus, in dem wir gefeiert haben. Im ersten Jahr war es das Maritim, im zweiten Jahr das Renaissance-Theater − ein wunderschöner Ort. Leider ein bisschen zu klein, sonst hätten wir da wunderbar bleiben können. Das Stage Theater des Westens hat den Vorteil, dass es doppelt so groß ist, aber nicht so groß wirkt. Es hat immer noch einen gefühlt intimen Rahmen. Neu ist außerdem, dass in diesem Jahr ver.di als Kooperationspartner mit von der Partie ist und gemeinsam mit dem BFFS einen ganz besonderen Preis vergeben wird: den „Starken Einsatz“. Was bedeutet dieser Preis? Lass mich Dir ein Beispiel geben: Der „Starke Einsatz“ könnte zum Beispiel an einen Produktionsleiter verliehen werden, der sich, trotz oftmals äußerst schwieriger Vorgaben, intensiv für das Team einsetzt. Der darauf achtet, Arbeitsschutzgesetze und Ruhezeiten einzuhalten, nicht an der Grenze der Legalität zu arbeiten − trotz eines Budgets, das manchmal genau das fast erzwingt. Dafür ist in der heutigen Zeit oft ein starker Einsatz von Nöten.
Stehen die Preisträger schon fest?
Die berühmte Fangfrage… Selbst wenn ich es wüsste, liebe Tina, dürfte ich es dir leider nicht verraten.
Was wollt Ihr mit dem Preis in der Branche, aber auch in der Öffentlichkeit erreichen?
Als erstes ist es ein Preis, der wichtig ist für uns als Schauspieler selbst, für unsere Berufsgruppe. Ausdruck der Wertschätzung unserer Arbeit. Innerhalb der Branche steht der Preis für ein gewachsenes Selbstverständnis unseres Berufsstandes. Neben den Diskussionen und Verhandlungen um faire Arbeitsbedingungen und Gagen, um einen angemessenen sozialen Schutz, rückt er den Kern unserer Arbeit, unsere Kunst in den Mittelpunkt.
Wird die Verleihung eigentlich aufgezeichnet und wieder gestreamt? Oder ist sogar eine Ausstrahlung im Fernsehen geplant?
Die Idee gibt es schon! Wir warten nur noch auf einen Anruf (lacht). Leider hat das Genre kein gutes Standing. Preisverleihungen – ob öffentlich oder privat– sind kein Event wie die Champions League, wo sich alle um die Senderechte streiten.
Seit Monaten schlägst Du Dir für die Orga des Preises die Stunden um die Ohren. „Nebenbei“ kümmerst Du Dich noch um alles rund um die GVL. Was ist Dein persönlicher Beweggrund, Dich beim BFFS zu engagieren?
Ich komme aus einem stark politisch geprägten evangelischen Pfarrhaushalt. Die Auseinandersetzung mit gesellschaftspolitischen Fragen gehörte in meiner Kindheit und Jugend vollkommen selbstverständlich mit dazu. Das hat mich infiziert (lacht) und nicht mehr losgelassen. Die berühmtberüchtigte „Kantinenrevolution“ verursacht meist nur einen dicken Kopf. Wenn man wirklich etwas verändern will, muss man sich zusammen mit anderen engagieren, selber zupacken und einen langen Atem haben.
Vielen lieben Dank für das Gespräch und auf eine gelungene Veranstaltung!
Websites:
www.bffs.de
www.schauspielerpreis.com
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www.out-takes.de
Tina Thiele studierte Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften und Kulturelles Management in Köln. Sie ist Chefredakteurin von „casting-network. Das Branchenportal”. Mehr zu ihrer Person finden sie in der Rubrik: Über uns.
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